Sonntag, 1. Januar 2012

Vorbildlich ...

Zuerst: Allen ein gutes neues Jahr, viel Glück und vor allem Gesundheit wünsche ich!

In den letzten Tagen war es ein wenig ruhiger. Ich war nämlich absolut vorbildlich als Patientin. :-)

Nahm ruhig meinen auf dem Sofa zugewiesenen Platz ein, der sich direkt neben dem von Herrn Muzz befindet und der mindestens genauso vorbildlich seinen katerlichen Pflichten nachkam und mir erklärte, wie entspannt das Leben als Mieze sein kann.

Also, nicht, dass ich zur Mieze wurde, aber von Katertieren kann man durchaus lernen, wie schön ein Nickerchen ist. Das dürfte auch Fräulein Trulla gefallen haben, denn sie zieht sich mehr und mehr in ihre Schmollecke zurück. Was auch gut so ist, denn sie hat mir für einige Wochen meinen Schwung geraubt und es schwierig gemacht, oft in Schwung zu bleiben und nicht ganz leise zu werden, weil es zu anstrengend werden könnte. Und das geht auch nicht.

Manchmal ist MS wie ein Spagat, geht man zu tief runter, tuts weh, bleibt man oben, ist es bequem, aber ein wenig langweilig. Und Langeweile mag ich nicht.

Also werde ich auch in diesem Jahr bemüht sein, den Spagat für mich so zu gestalten, dass er aufregend, aber entspannt genug bleibt. ;-)

2011 war wundervoll. Es war ein Jahr, in dem mehr passierte, als man so glauben würde. Ich bin sehr dankbar dafür, denn es waren tolle Dinge, die ich erlebte. Ein Urlaub, von dem ich lange profitierte, eine sehr lange schubfreie Phase und keine gemeinen Killerschübe, sondern immer solche, die man gut auffangen konnte. Ich darf seit einigen Monaten in meinem neuen Auto Gas geben und konnte spannende Projekte in Angriff nehmen. Etwas, das mir sehr gut getan hat und bei dem ich gerne nach mehr schreien würde.:-)

Was ich dort lasse? Hoffentlich Herrn Zweifel aus der Eifel und einige Energievampiere und Aufgaben, die keiner wirklich braucht.

Was ich mitnehme? Die Gelassenheit, die sich neuerdings einschleicht, die tut gut. Das Wissen, dass ich einige Menschen um mich habe, denen ich vertrauen kann und die da sind, wenn ich Unterstützung brauche und die Gewissheit, dass ich noch lange nicht aufgeben werde, was Fräulein Trulla betrifft. Das Herzblatt ist auch dabei, er ist da und mit ihm durchs Leben zu gehen, ist sowieso das Beste.

Die Erkrankung wird immer Teil meines Lebens sein, aber wie groß ihr Teil ist, ist immer noch in meinem Ermessen. Ich werde weiter daran schreiben, dass MS bekannter wird. Gerade in den Weihnachtstagen begegnete ich wieder einigen Menschen, die MS noch nicht mal aussprechen wollen, weil ihnen der Grusel zu groß ist. Das finde ich unangenehm und es muss nicht sein. Schließlich beißen wir nicht. :-))

Dem neuen Jahr sehe ich mit Spannung entgegen. Ich bin neugierig auf das, was es im Gepäck hat und mich hat irgendwann das Gefühl beschlichen, dass es ein klasse Jahr werden wird. Wenn auch etwas ruhiger. Das ist gut so.

Was nehmt Ihr mit und was lasst Ihr zurück?

Ich bin heute mal neugierig!

Birgit

1 Kommentar:

  1. Liebe Birgit,

    ich hab' im vergangenen Jahr Deinen Blog immer mit großem Interesse gelesen. Danke dafür!
    Ganz besonders spannend fand ich es, wenn auch andere aus ihren Erfahrungen, sei es mit "Trullas" oder ähnlich "netten Begleitern", berichtet haben...

    Ein gutes neues Jahr wünscht allen
    Jutta.

    AntwortenLöschen