Montag, 21. Mai 2012

A ... auf Grundeis. So bissi ...

Leute, ich reise übermorgen ab. Gen Zürich und zur Tagung für MS Patienten, in der es darum geht, Jobchancen zu bekommen und arbeiten zu können, ohne ständig mit der Aberkennung der eigenen Leistung durch solche, die es nicht einschätzen können, konfrontiert zu werden.

Es geht um Lösungen, die gut für alle sind und die den MS Patienten trotzdem ermöglichen, erfolgreich im Job zu bleiben. Und das ist nicht unwichtig.



Es ist eine spannende Sache, blickt man auf den demografischen Wandel oder den viel beweinten Fachkräftemangel. Aber lieber gibt man einem Patienten die rote Karte und verweist ihn vom Spielfeld der Arbeitswelt, als dass man ihm das zutraut, was er sich selbst zutraut. Anstatt ins Gespräch zu gehen, ab dafür. Lieber Erfahrungswerte, Fähigkeiten und Wissen aus dem Unternehmen entfernen, als sich mit einer Lösungsvariante zu beschäftigen.

Am Donnerstag geht es um genau das. Um Lösungen, die eben wertvolle Arbeitnehmer im Unternehmen belassen. Das tut gut. Jedem übrigens.

Wer MS kennt, der weiß, dass negativer Stress oder auch eine instabile Lebenslage wie Trennung, Arbeitslosigkeit oder ähnliche Dinge, nicht gerade dazu beitragen, dass der Patient gut durchs Leben kommt. Tuts ja bei "normalen" Menschen schon nicht. Die täglichen Sorgen ums Geld oder auch die fehlende Wertschätzung, nicht vorhandene Erfolgserlebnisse tun ihr Übriges, das man sich richtig mies fühlt.

Wer aber Respekt für sein Tun erhält, den Raum hat, seine Berufserfahrung und das eigene Wissen in ein Unternehmen einzubringen, Erfolge verzeichnen kann, fühlt sich wohler. Respektiert, vollwertiger. Übrigens auch ein Grund, wieso ich mich für die Arbeit als Freiberuflerin entschied, ich blühe mit jedem fertigen Text, jeder gut gemachten Reportage und jedem tollen Bild, das gelobt wird, auf. Es tut mir gut und ich fühle mich mitten im Leben und wie ein Fisch im Wasser.

Kann also gar nicht so übel sein. Auch die Summit wird ihr Übriges tun. Wäre da nicht noch das kleinere Nebensächlein, das mich zum Speaker auf die Bühne geschubst hat und mich in Englisch zu einem richtig großen Publikum reden lassen wird. Wo ich doch so nen netten Akzent hab. :-)) Und deshalb geht mir der A ... auf Grundeis. So ein bissi und so sehr ich mich freue, ich glaube, ich komme mit vorbereitetem Spickzettel. Damit ich nichts vergesse. Denn ein wenig nervös bin ich auch schon ...

Drückt mir die Daumen! Für vernünftige Lösungen und gute Ideen und, natürlich auch, dass ich die Bühne da rocke! ;-)))

Selbstamüsiert

Birgit

2 Kommentare:

  1. Liebe Birgit,

    Du wirst grooooßartig sein und alle mit deinem Fachwissen, deinem Charme, deinem Mut und deinem wunderbar bayrischen Englisch bezaubern!!
    Und vielen ein Vorbild sein in punkto Lebensfreude, Entscheidungen treffen, für deine Belange einstehen und Leidenschaft.

    Ich wünsche dir ganz ganz tolle Tage in Zürich - genieß die Stadt, sie ist wunderschön!

    Alles Liebe
    Bettina

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  2. Viel erfolg bei dieser Tagung - durch die Erfahrung mit meiner Freundin weiß ich, wie abwertend es sein kann, keinen Job mehr zu haben.

    Sie war ja noch so gut wie gar nicht beeinträchtigt zu Beginn der Diagnose. Dann ging der Arbeitgeberkonzern in Insolvenz (wir reden über eine der schönen deutschen Großinsolvenzen). Arbeitslos und dann einen Schub.

    Und danach stellt einen kein Mensch mit um die 40 wieder ein. Ein Gründungsfirma nahm allerdings gerne für 1 Jahr den Arbeitsamtszuschuß mit und entließ sie nach auslaufen der Finanzspritze sofort wieder....

    Inzwischen ist sie ja verrentet - und fühlt sich auch den Anforderungen eines Vollzeitjobs nicht mehr gewachsen nach Voranschreiten der MS. Immerhin hat sie einen 400 € Job gefunden, der ihr gefällt, den sie ausfüllen kann und - vor allem auch! - der die doch sehr sehr karge Rente aufbessert (selbst wenn man ununterbrochen berufstätig war - die Ansprüche Ende 30 sind nicht gerade berauschend - man muß dankbar sein, wenn sie den Hartz 4 Satz übersteigen!)

    Ach ja - die Krankenkasse will im Moment überprüfen, ob ihr eine Rente überhaupt noch zusteht... schließlich wurde ihr MS ja nicht auf die Stirn tätowiert.... und im Rollstuhl sitzt sie ja noch nicht...

    Grrrrr

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