Montag, 21. Juni 2021

Besuch von Herrn Uhthoff - meine 5 besten Strategien gegen Hitzestau und Arschbomben im Sommer!


Er ist also da. Der Sommer. Eigentlich mag ich ihn, ich bin ein Sommerkind. Als Kind musste man mich aus dem Freibad mehr oder weniger zwangsentfernen und für ein Steckerleis tat ich alles. Das ist auch heute noch so, bis auf den Umstand, dass ich das Eis, das ich als Kind mochte, heute gar nicht mehr kriege. 

Sommer war immer voll mit Chlorgeruch and Sonnenmilch, Chips im Freibad serviert an Eis und diverse Bauchplatscher und Arschbomben. 

Heute ist es ein bisschen anders. Arschbombe kann ich noch immer. Steckerleis finde ich immer noch saulecker und auch für Chips kann man mich begeistern. Aber das mit der Hitze, das ist so eine Sache. Denn das Fräulein Trulla hat die Eigenart, ihren Freund Uhthoff immer dann einzuladen, wenn es heiß wird. 

Dann mutiert die Arschbombe weniger zum Platsch im Freibad zum sanften ins Bett gleiten im schattigen Haus. Und der olle Uhthoff, der ist stolz drauf. Also um das richtig zu stellen, der Augenarzt Wilhelm Uhthoff (1853 - 1927) stellte fest, dass sich die Symptome der MS bei Hitze verschlimmern. 

Daraus entstand das berühmte "Uhthoff Phänomen". Das heißt nichts anderes, als das, was man im Prinzip schon abgehakt hat, wieder kommen kann. Bis man abkühlt. Und ob der gute Doktor Uhthoff sich da so geehrt fühlt, frage ich mich ja schon ein bisschen, besonders weil er in der MS Community immer wenn es heiß wird, in aller Munde ist und sogar das imaginäre Fräulein Trulla ihn kennt. Aber was solls, läuft sich das Wetter heiß, brauchen wir Kühlung. Und gute Tricks, damit wir cool bleiben. 

Meine Tricks: 

1. Alles was anstrengend ist in den Morgen verlagern. Auch im Job. Anstrengende Meetings versuche ich am Morgen zu kriegen. Was nicht immer klappt, aber schwierige Texte oder Analysen klappen dann immer. 

2. Viel trinken und Dinge essen, die leicht sind. Je mehr man verdauen muss, umso wärmer wird's. Also der Schweinsbraten eher an kühlen Tagen bitte. 

3. Lüften. In der Nacht. Dann wenn es kühl ist, sonst sind wir hier quasi im Dunkeln. Ich mutiere dann gerne zum Nachtschattengewächs und genieße die Abende draußen. 


4. Sport? Ja bitte. Wo? Im Freibad. Jetzt ist es ein bisschen schwierig mit den Buchungen im Freibad,
wegen der Coronaregeln, aber üblicherweise ist am Abend weniger los und so pilgere ich zur besten Feierabendzeit zum Schwimmen. Das kühlt einen ab, tut gut, man bewegt sich, die Muskeln werden entlastet und man läuft nicht heißt und tut trotzdem was für den Körper. Hinterher aber gut abtrocknen und nicht mit nassen Klamotten rumlaufen ok? 

5. Entspannen. Ich passe eigentlich gut in den Süden. Dort, wo es Mittagsschläfchen gibt. Das mache ich tatsächlich auch. Oder ich gönne mir eine Runde Stricken im Kühlen. Entspannt, ich mache was und habe Spaß und bleibe cool. 


Und sonst? Arschbombe geht noch immer. Wenn der Bademeister wegschaut. Hier in meinem Büro sieht keiner meine knallrote Bermuda und das weite Shirt, das ich anhabe, den Eimer unterm Schreibtisch zum Füße kühlen sieht auch keiner, aber es hilft ungemein. Viele von Euch schwören auf Kühlkleidung, da muss ich sagen, habe ich weniger Erfahrung mit, nicht weil ich sie nicht kennen würde, sondern weil ich nicht so der Fan von bin, aber kommentiert gerne dazu! 

Ich mache einfach langsamer und kommt mir einer um die Ecke und labert mir eins, erkläre ich ihm das mit dem guten Doktor Uhthoff, dem Fräulein Trulla und generell, dass es keinem schadet, in der Hitze langsamer zu machen und ein bisschen gemütlicher zu sein. Wenn man heiß läuft, gehts nämlich auch nicht schneller. 

Was habt Ihr für Tipps? Was lässt euch cool bleiben? Der Bauchplatscher? 

Kühlende Grüße

Birgit 


Text: Birgit Bauer / Manufaktur für Antworten UG 

Bilder: Pixabay.com 

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