Dienstag, 8. Mai 2012

Woa ...

Also gut, ich bin erschöpft. Heute. Der Tag war echt anstrengend. Nee, nicht von der MS, Fräulein Trulla ist immer noch sehr nett zu mir und lässt sich dann blicken, wenn es einfach mal zuviel ist. Was ja keine wirklich schlimme Sache, sondern ein sanfter Hinweis ist, der mir auch zeigt, dass Ausruhen gut tut. :-))

Allerdings wurde es heute kurzzeitig ein wenig dramatisch und hektisch, aber nur für einen Moment, die Situation ist nach einigem Überlegen und klaren Fakten wieder im Griff ... vorsicht, jetzt wirds weiblich. Sozusagen. Ein Kapitel aus "Frauen und die kleinen weiblichen Zipperleins"...Heute ging ich als "Wir schaun uns das kurz an und dann sehen wir weiter" - Fall zu meiner Gynäkologin. Wieder mal was anderes als MS.

Die ist echt nett und wenns mal irgendwie komisch wird, ist sie für mich da. Mein Körper, der sonst präzise wie ein Uhrwerk die gynäkologischen Vorgänge im Leben einer Frau abwickelt, hatte mich etwas im Stich gelassen. Und das mir! Und das jetzt! Unpassender hätte es  wirklich nicht kommen können.

Ich war ein wenig unsicher, daher rief ich an und wurde sofort eingeladen. Also schnappte ich mir meine Sachen und sprach bei der Fachfrau vor, die mich dann gleich ganz gründlich inspizierte. Bauer beim TÜV. :-) Von wegen, wir schaun uns das mal kurz an ...

Als ich wieder ging, war mir kurzzeitig etwas schwummerig. Auf der einen Seite meinte Frau Doktor, dass ich, die olle Bauer, den ganzen Hormongeschlamps, den ich in meinen KiWu Behandlungen vor einigen Jahren verordnet bekam, richtig gut verdaut und verarbeitet habe und dass sie stolz auf ihre Patientin ist. Sie lobte auch meinen Umgang mit MS, wir hatten auch darüber gesprochen und wie ich das so alles wuppe, findet sie klasse.

Ich bin auch quasi gut drauf, was meine Werte betrifft. Es ist soweit alles ok.  Aber das große Aber kam dann doch noch.

Da ist wahrscheinlich ein gutartiges Myom, das sich einfach mal eben in mir breit gemacht hat, es besteht auch noch ein zweiter Verdacht, der aber ebenso ungefährlich ist, eine Art Ablagerung die manchmal entsteht. Eine kleine OP schafft hier Abhilfe. Riet die Ärztin.

Dass das nicht in der Praxis geht, war klar. Unverschämtheit! Wetterte Fräulein Trulla näselnd aus dem Hintergrund. "Die Bauer gehört mir, jeder, der hier einreist, hat sich bei mir anzumelden!" Ich wetterte mit. "So ein Scheißkram, hab ich nich bestellt, wieso ich hä?"

Kurz darauf bekam ich das Angebot im Grandhotel Krankenhaus eine Nacht einchecken zu können, um das zu erledigen. Und übrigens, Krebsverdacht besteht nicht. Das war beruhigend, bis auf die Nacht im Krankenhaus.

Fräulein Trulla und ich waren auch in Sachen Hotel einer Meinung. Etwas, das nicht oft passiert, aber hier wars eindeutig: Wir checken nicht ein. Sollen sie sich die Nacht in die Nase stecken oder so, wir sind sittsam und schlafen in der eigenen Kissenburg. Jawohl. Ich mag Krankenhäuer nicht wirklich, sie jagen mir Angst ein und wenn es geht, bevorzuge ich die ambulante Methode, die hier klar als Alternative im Raum stand.

In der KiWu - Behandlung machte ich das öfters und daher bin ich in solchen Themen richtig gut. Ich will gerne Narkose, einmal OP und dann wieder ab durch die Mitte, um dann Zuhause meinen Rausch auszupennen, mich von Herzblatt entsprechend verwöhnen lassen und eine Woche nichts tun. Was aber im Moment eher schwierig ist. Und auch das Zeitmanagement, wie ich mir das wünsche ist verantwortbar und ich kriegs. Weils, wie die Frau Doktor auch betonte, keine dramatische Nummer ist und es ihr lieber ist, wenn ich entspannt bin. Auch im Hinblick auf Stress und Schübe, das betonte sie eindeutig.

Etwas, das mich gefreut hat, denn so lässt sich so eine Sache wirklich einigermaßen entspannt erledigen. Und die Aussicht auf ambulante Behandlung tut ihr Übrigens. "Ich möchte, dass es ihnen jetzt trotzdem weiter gut geht", war die Aussage und so planten wir im Hinblick auf MS und mein Problem.

Jetzt muss ich also eine Zweitmeinung einholen von der Fachkraft, eine nette Ärztin, die diesen Minieingriff machen wird. Wenn ich das gut in meine Pläne einbauen kann. Sogar dafür gabs nach dem Gespräch das ärztliche Go, wenn ich bis Ende Juli da war und das klappt und stellt mich und die Ärztin zufrieden.

Und weils gar so schön ist: Nach dem Besuch gings mir schon besser. Auf einmal machte mein Körper wieder das, was er soll. Vorführeffekt nennt mans wohl. :-)

Sonnige Grüße übrigens vom Fräulein Trulla, die neulich in einer Pause einen neuen Punkt fand, mit dem sie mich kurzfristig für zwei Tage ärgerte. Aber sie hat schnell gemerkt, dass ich ihr auf den Fersen war und sich zurückgezogen. Aber gefühlloses Sitzen ist spannend. Das weiß ich jetzt. :-))

Also, nach einem kleinen Schock ist meine Welt ok. Ich weiß, wie ich  es angehe und denke, das schaffe ich schon auch noch. Außerdem ist Herzblatt da und umsorgt mich liebevoll und auch meine Ärztin hilft mit, mir die Sache so angenehm wie möglich zu machen, damit ich nicht in Schübe rutsche.

Herzblatts sofort umgesetztes Trostpflaster: Eine Spontaneinladung zum Mittagessen in einem schönen Biergarten. Hat gewirkt. :-)

Birgit aus der bunten WG der Kuriositäten!

1 Kommentar:

  1. Hi Birgit! Hast Du Dich mal mit dem Hormon Progesteron befasst? Das ist eine Art Gegenstück zum Östrogen. Und Progesteronmangel oder Östrogendominanz kann Myome begünstigen.

    Ich fand diese Seite recht hilfreich und hab sie auch in meinem eigenen Ratgeber empfohlen: http://oestrogen-dominanz.de/

    (Myome hab ich zwar nicht, aber wer auf die 40 zugeht oder schon drüber ist, ist schon aus Altersgründen eine Anwärterin für das Thema.)

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