Donnerstag, 22. November 2012

Home sweet home ...

Also, das Reisen ist wirklich nett.

Wie ich schon erwähnte: mit Pillen im Gepäck reist es sich einfach. Die Chance, als Junkie betitelt und durchsucht zu werden, reduziert sich fast auf 0, obwohl, dieses Mal wollte einer in mein Döschen sehen, das ich immer bei mir trage. Schmerzmittel, Magenaufräumer und Heftpflaster für wundgelaufene Fersen, hatten ihn wohl interessiert ... Was mich aber total aus der Bahn warf, waren die Lichtverhältnisse am Polarkreis. Ich habe ja nicht gedacht, dass man am 1. Tag dort schon unter Entzug geraten kann, aber dort wird die Nacht jetzt immer länger und der Tag dunkler. Richtig helle Tage habe ich nicht erlebt und das hat meinen Biorhytmus einmal kräftig durchgemischt.

Die Folge davon war, dass ich schneller erschöpft und müde wurde und das hat wirklich Kraft gebraucht, um alles, was ich so erlebte auch durchzuhalten. Allerdings habe ich mich immer schön brav schön früh abgeseilt und bin ins Bett, was sehr gut tat und half. Zudem fand ich in meinem Toilettentäschchen noch einige Sprudelbadetabletten zum Entspannen, die ebenfalls halfen, schnell in einen guten Ruhezustand zu kommen.

So spannend die Tage am Polarkreis waren, so anstrengend waren sie und ich fiel am Sonntag dem Herzblatt erschöpft in die Arme und ließ sogar das wirklich heiß geliebte Futter vom Lieblingsgriechen halb stehen, weil mir sogar das Futtern zuviel war und das ist außergewöhnlich. Wer mich kennt, der weiß, dass ich gefräßig bin. ;-)

Mittlerweile habe ich mich erholt, bin zurück in unserer zur Zeit eher lichtarmen, aber dennoch länger hellen Gegenwart und habe mir eine Auszeit gegönnt. Langsam realisiere ich, was gerade passierte und was ich alles erlebte und bin sehr froh, das erlebt zu haben. Das ist nicht alltäglich. Genauso wie mein Interview mit Santa Claus, den ich persönlich begrüßen konnte und ja, nennt mich kindisch, kitschig oder was auch immer: Es gibt ihn. Er sitzt in seinem Büro und beantwortet Fragen und ich wäre gerne länger geblieben. Aber da waren noch andere Kinder und Kindsköpfe ... und denen gönne ich dieses Erlebnis von Herzen.

Was auch half: Warm halten. Es ist selten, dass ich Thermoleggins trage, aber in diesem Fall habe ich vorgesorgt. Körpertemperatur erhalten, jede Sitzgelegenheit nutzen und Spaß haben, war das finnische Durchhalterezept und das wiederum wurde begleitet von angenehmer Gesellschaft, zwei Tafeln Notfallschokolade, die ich fast unberührt nach Hause zurückbrachte und so viel zu sehen, dass Fräulein Trulla gar nicht dazu kam, mich zu nerven.

Die wollte ich übrigens bei Santa lassen. Sie wollte aber nicht. Sie sah einen Troll aus dem finnischen Wald kommen und lief schon mal zum Flughafen, damit sie den Jet zurück nach Hause nicht verpasste ....

Jetzt sitze ich wieder hier, die Füße unterm Schreibtisch auf meinem Hocker hoch gelegt, eine Tasse Tee gibts gleich und freue mich über das Erlebte und das Wissen, das ich sammelte. Und soll mir noch einer sagen, in der Sofaritze die Berufskranke zu geben wäre schöner. Ha! Denn das gabs vorher auch noch. Die ewige Leier vom artigen Berufskranken, der rammdösig auf ... wartet. Was? Keine Ahnung. Weils ja so anstrengend ist. Alles. Wirklich? Oder redet man es sich nur anstrengend?

Wie auch immer, es geht mir, selbst nach der Anstrengung wieder ganz gut. Ich nehme noch einige Tage Ruhe in Anspruch und erhole mich weiter, sammle neue Power und arbeite Projekte auf. Denn jetzt kommt der Advent und der darf zwischendrin ruhig ein wenig beschaulich sein ...

Wie geht es euch? Und freut Ihr Euch schon auf die Adventszeit?

Birgit

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