Dienstag, 14. Mai 2013

Reisen mit Trulla ... Station 1: Berlin

Diese Woche gehen wir auf Reisen. Das Fräulein Trulla und ich. Sie war ein wenig zickig am Wochenende und hat mir ein leises Zeichen gegeben, indem sie mir das Laufen zeitweise etwas schwer machte.

Nicht so schlimm, aber ich schwankte. Und, man, äh Frau weiß dann Bescheid, Flachland ist angesagt. :-) Aber es geht. Äh, läuft, also ich. Ich nehme Euch diese Woche mit auf Reisen. Sie ist voller Flugmeilen und ich habe mir überlegt, einmal zu versuchen, Euch täglich ein wenig zu informieren, wie es ist, wenn man mit MS reist. Heute ging es nach Berlin. Ganz unten im Koffer, die Notfallration Kortison und Magenschutz. Immer in der Hoffnung, sie nie aus den Untiefen dort bergen zu müssen, sind sie immer dabei.

Wichtig derzeit: Entweder kurze Wege oder welche ohne viel Gewicht, damit ich mein Gleichgewicht behalte. Das ist gerade eben ein wenig angeschlagen, funktioniert aber, solange ich nicht zu angestrengt durch die Gegend ziehe und vor allem das Befördern schwerer Gegenstände oder kleiner Koffer vermeide. Daher wichtig: Schalter, die Gepäck annehmen. Warum ich das sage? Na ja, bei Reiseziel Nummer 2 diese Woche war es nicht ganz klar.

Heute aber: Hauptstadt. Schön ist sie und vor allem der Anflug. Und die Locke, also eigentlich die Nichtlocke sitzt. Nichtlocke deshalb, weil ich beschlossen habe, meine Locken zu verabschieden und gegen Farbe zu tauschen. :-) Das Silbergrau auf dem Schopf wurde zu deutlich.

Morgen wird es spannend: Ich soll einer internationalen Runde erklären, was sich Patienten wünschen, was sie möchten, wenn man sie informiert, welcher Stoff für sie wichtig ist. Deshalb fragte ich Euch letzte Woche. Nicht, weil ich keine Ideen hätte, sondern weil ich so viel Stoff wie möglich in die Gesprächsrunde bringen möchte, wenn schon mal alle Parteien am Tisch sitzen. Ich finde, wir Patienten haben zwar eine Stimme, aber die wird immer noch zu wenig gehört.

Die Ankunft war nervig und lang. Die Gepäckrückgabe erfolgte in mehreren Schritten, weil offenbar zu wenig Personal für die abzufertigenden Flüge da ist. Es war lustig zu sehen, wie auf einmal die zuständigen Arbeiter für die Gepäckstücke auseinander geschossen sind und sich um alles bemühten, nur nicht um die Koffer aus München ... Ich glaube, ich habe noch nie so lange gewartet.

Mittlerweile ist es spät, ich habe keine Beschwerden mehr und bin auf modische Sightseeingtour gegangen, ich wollte ein neues Label, das es bei uns noch nirgendwo gibt, ansehen und tauchte in Luxuswelten ein. War schön, aber anstrengend. Jetzt bin ich vorbereitet. Da die Diskussion morgen in Englisch abläuft, habe ich alles noch einmal genau angesehen und komme mit Spickzettel, damit ich nichts vergesse.

Drückt Ihr mir die Daumen?

Übrigens, Zwischenstation: Zuhause. Mal eben reinschauen, Wäsche waschen und mir selbst eine Pause gönnen. Morgen gehen wir wieder in die Luft und dat Trulla wird wohl wieder dort ihren Platz einnehmen, wo ich sie immer hinstopfe, zwischen den Koffern. ;-)

Bis morgen,

Birgit

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