Donnerstag, 20. Juni 2013

Was Herr Uhthoff uns über Hitze erklärt ...

Sorry, aber über Dublin schreibe ich in der nächsten Zeit noch, im Moment beschäftigen mich noch die Thesen des Augenarztes Wilhelm Uhthoff (1853–1927).

Der ist quasi der Urheber des Uhthoff Phänomens und hat erkannt wie sich Hitze auf MS Patienten auswirkt. Hab ich mal von einem Neurologen gelernt und mich vor einigen Tagen wieder erinnert. Ich saß damals, es war auch heißt, in dessen Wartezimmer und beklagte mich über Fräulein Trullas neueste Einfälle. Und wurde aufgeklärt ... Wenn es so heiß wird, wie in den letzten Tagen, leidet wohl jeder. Das ist klar. Wir müssen uns durch die Hitze bewegen, von der man meinen könnte, dass man sie quasi in Stücken eindosen und so konservieren könnte,  weil sie so undurchdringlich scheint.

Wir trinken, was die Wasserflasche hergibt, suchen kühle Orte auf und versuchen mit vielen Tricks den Tag zu überleben. Herr Uhthoff geht weiter. Er stellte bei MS Patienten eine Verschlechterung der Leitfähigkeit des vorgeschädigten Sehnervs bei MS Patienten fest. Heute geht man wesentlich weiter.

MS Patienten spüren oft eine erhebliche Verschlechterung bei solchen Hitzewellen, sie können sich nicht so gut konzentrieren und sind schneller erschöpft. Nicht einfach, wenn man eigentlich nur seinen Job tun möchte. Wenn unser Körper quasi heiß läuft merken wir die Erkrankung und unsere Beeinträchtigung stärker. Das ist übrigens auch der Fall, wenn wir Fieber haben. :-)

Es gilt also, uns kühl zu halten und cool zu bleiben.

Ich habe es jetzt ganz gut. Im Homeoffice sieht man nicht immer, dass ich hier in Short und Shirt vor dem Rechner sitze, was bei Terminen so gar nicht geht. :-) Man sieht auch nicht, dass ich meine Füsse gelegentlich in die Wanne unter dem Schreibtisch stecke und mich abkühle. Und dass ich manchmal einen kalten Lappen im Genick habe. Dinge, die auch die DMSG empfiehlt und die wir nicht erst seit gestern kennen oder?

(By the way die Tipps von der DMSG und deren Pamphlet zu Herrn Uhthoff zum Nachlesen, grad gefunden. Wir sind uns ähnlich, aber ich finds gut und wir ergänzen uns. Bitte mit C&P in den Browser kopieren, ich habe immer noch keine Erlaubnis Links klickbar zu machen :-( http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/index.php?w3pid=news&kategorie=aktuellesms&anr=4828 )

Wichtig ist jetzt, dass wir unserem Körper helfen, die heißen Tage cool zu nehmen. Ich mache derzeit frühe Frühschichten und schlafe Mittags nach. Wenn es am heißesten ist, sind die Rollos runter und ich mache ein Nickerchen. So kühlt auch mein Rechner ab und findet es großartig. :-) Am Nachmittag, wenn die heftigste Mittagshitze wieder etwas abgeklungen ist, suche ich manchmal meine Liege im Schatten auf und versuche dann, Rechercheergebnisse zu lesen und zu sortieren. Einfache Arbeiten eben. Dinge, die sowieso ihre Zeit brauchen und die sich dann gut erledigen lassen.

Oder ich bereite mich, wie im Moment auf den nächsten Trip vor. Am Sonntag gehts für mich nach London an die London School of Economics and political Sciences um zu lernen. Etwas das mich freut, aber auch ein wenig Vorbereitung braucht.

Am späten Nachmittag gehe ich schon auch ganz gerne mal ins Freibad. Schattiger Platz und kühlendes Naß helfen mir auch ganz gut und lesen kann ich dort auch.

Wie kommt ihr durch die heißen Tage? Spürt ihr die MS mehr als sonst? Ich schon. Leider. Meine linke und vorgeschädigte Seite, als Hand und Fuß, sind schwächer. Also muss ich aufpassen, was ich hebe und wie weit ich laufe, aber das finde ich gerade noch so ok. :-) Damit kann ich leben.

Und das beste an Herrn Uhthoffs Phänomen ist ja, dass es sich verflüchtigt, wenn die Temperaturen fallen.

Habt sonnige Tage!

Birgit

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen