Donnerstag, 27. Februar 2014

Die Freunde von Fräulein Trulla: Frau Er-Käl-Tung ist angereist ...

Ja, ich hab mich länger nicht gemeldet, was daran liegt, dass Trulla und ich Besuch haben. Frau Er-Käl-Tung ist angereist. Nicht, dass wir sie eingeladen hätten, wir mögen sie beide nicht, da sind wir uns ausnahmsweise mal mehr als einig. Wir können wirklich gut auf ihre Besuche verzichten, weil sie uns lahmlegt.
Sie kam am letzten Wochenende mit Sack und Pack. Sprich mit all ihren netten Geschenken. Halsschmerzen, Husten, Rotznase, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur, die sich in Fieber aufstockte und fehlender Stimme.

Diese Geschenke können wir auch nicht leiden. Wir würden sie gerne in die Tonne treten. Das Dumme aber ist, dass diese wirklichen Kleinigkeiten, wie Frau Er-Käl-Tung sie wohlmeinend betitelt, erst einmal anhänglich sind.

Wir legten uns also aufs Sofa oder drapierten uns ins Bett, um es denen so langweilig wie möglich zu machen. Dazu tranken wir literweise Tee (und haben ein wenig abgenommen, weil wir keine Lust auf Essen hatten, was bei mir sowieso bedenklich ist) und holten unsere Freunde vom medizinischen Team zu Hilfe.

So kraucheln wir im Moment von Tag zu Tag, sind knatschig, genervt und sogar dat Trulla hat sich verzogen. Ich glaube, ich ging ihr mit meinem Gejammer auch schon auf die Nerven. Wo doch Madame im Flanellnachthemd (nicht ohne Spitzenkrägelchen) und einer Nachthaube für die sorgfältig drapierten Löckchen und dicken Socken noch immer auf dem Sofa residierte, während ich lange die Kissenkonferenz aufgesucht hatte.

Sie stopfte sich noch Thermometer ins Zuckergoscherl, krähte wie eine verrostete Gießkanne nach Hülfe und bekam sie aber nicht. Wenn sie schon mal nicht möchte, darf das ruhig so andauern. Zudem kann ich meinen einzigen Helfer, das Herzblatt nicht entbehren. Tut mir auch wirklich leid. Da hätte sich das Fräulein mal mit einem ihrer Verehrer zusammen tun müssen. :-) Aber die hat sie ja auch wegen ihrer Anhänglichkeit zu mir in die Flucht geschlagen.

Wir rotzen also vor uns hin und machen Wettkampfhusten und vergleichen täglich den Verbauch von Papiertaschentüchern und Teebeuteln.

Und wir hoffen, dass Ihr keinen Besuch von der guten Frau Er-Käl-Tung bekommt und den Winterendspurt gut übersteht!

Ach ja, helau! Und so. Falls Ihr Euch ins Prinzessinnenkostüm schmeißt oder als Schnurrmieze loszieht und hexenmäßig abfeiert! Wir machen das auch, ich komme als Birgit im besten Flanell und die rote Nase habe ich im Moment quasi serienmäßig sowieso. Allerdings bleibe ich schön zu Hause auf dem Sofa, gönne mir einen Krapfen oder zwei (Hab wieder Hunger, bin auf dem richtigen Weg, sagt das Herzblatt) und schaue auf dem Wiener Opernball vorbei. :-))

Rotzige Grüße
Birgit

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen