Freitag, 25. Juli 2014

Notiz an mich selbst ....

Manchmal erlebt man Zeiten, in denen man sich selbst irgendwie in den Hintergrund stellt. Sie vergisst. Nicht schön. Denn wir wissen alle, wenn wir uns selbst vergessen, vergessen wir auch, auf uns zu achten. Klar, wir waschen uns und wir pflegen uns und wir essen regelmäßig und solche Dinge. Aber auf sich selbst zu achten, das habe ich gelernt, das ist mehr.
Es ist die Pflege der Innenseite von uns. Der Seele und auch des Geistes. Das habe ich in den letzten Tagen sehr deutlich gemerkt. Ich bin zur Ruhe gekommen und das war durchaus notwendig.



Um es so zu sagen, ich mag das, was ich tue so richtig. Und ich mache es gerne. Für mich ist es auch der Selbsterhalt. Die Aktivität ist es, die für mich wichtig ist. Das Erleben und auch die Jobs. Ich habe Spaß dabei.

Vor einigen Tagen habe ich ein Interview mit Richard Taylor aus USA gelesen. Richard Taylor lebt mit Alzheimer und ist ein Aktivist, der in Vorträgen über sein Leben und sein Wirken spricht. Weil leise ist der nun gar nicht. Ich fand es sehr spannend, zu lesen, wie seine Sicht der Dinge ist.

Eine Aussage aus dem Interview hat mich beeindruckt. Für ihn ist Aktivität wichtig, sinngemäß könnte man sagen, es erhält ihn auch am Leben, an der Teilnahme und es geht ihm besser. Agree. Ganz am Anfang, nach meiner Diagnose, als ich so gar nicht wußte, was aus mir werden soll oder wie ich weiterleben soll oder überhaupt wie mein Weg aussehen könnte, war ich passiv. Das hat mir nicht gut getan. Es ist tatsächlich die Teilnahme am Leben und eben das Beste aus dem zu machen, was da ist. Dass das jetzt nicht die einfachste aller Sachen ist, ist klar, aber mit aktivem Dasein lebt es sich besser. Man bewegt sich weg vom Fokus auf MS und hin zu anderen Dingen. Ich denke weniger über MS nach, sondern lebe. Damit. :-) Aber eben auch ich.

Notiz an mich selbst: Du machst das genau richtig! Erste Notiz. :-) Als Motivation sozusagen. :-)

Während mein Hirn in den letzten Tagen so vor sich hin spazierte, passierte noch etwas, ich stellte  - mal wieder, einmal reicht diese Erkenntnis wohl eher nicht :-) - fest, dass es gerade die Denkpausen sind, die ich brauche, damit mein Oberstübchen mal die Rollos für einen Moment nach unten fährt. Entspannen.
Ein so wichtiges Ding, aber im lauten Dasein, das manchmal eben auch der Fall ist, überhört man es. ich. Weil ich schrecklich neugierig bin und manchmal dazu neige, diese Botschaft zu überhören. Das war schon mal besser organisiert hier. Das muss ich echt zugeben.

Notiz an mich selbst: Wieder mehr auf Pausen achten. Damit die grauen Zellen eben für einen Moment auf Wanderschaft gehen können.

Und dass dat Trulla weiter so einigermaßen ruhig bleibt.

In den letzten Tagen war es etwas schwierig. Die Hitze und vor allem, die Schwüle habens mir nicht gerade angetan. Ich versuche, so oft wie möglich unter meinen Lieblingsbaum im Freibad zu verschwinden, schwimme viel und arbeite eher in den kühlen Morgenstunden, damit ich dann, wenns schwierig wird, einfach loslassen kann. Weil dann geht ohnehin nur wenig. Ich bin müde, habe ab und an Schmerzen und merke einfach, dass das mit der Hitze nicht mehr meins ist.

Das macht mich wiederum ein wenig traurig. Ich, das Sommerkind, muss den Sommer ein Stück weit sein lassen. Wo ich Knilch Sommer doch so gerne mag ..... hm ....

Aber gut, Notiz an mich selbst: Such dir Sommerseiten, die dir gut tun und lass den Rest einfach irgendwie sein. Am besten wäre wirklich, ich würde in die Berge auswandern. Dort oben, auf 1500 m dort ist es im Schnitt ca. 5 Grad kühler und die Luft ist frischer. Sie bekommt mir einfach gut.

Abschließende Notiz an mich selbst: Mach weiter, plane deine Pausen wieder besser und komm gut durch den Sommer. Lang ist er eh nicht. :-)

Wie gehts Euch?

Birgit

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