Eigentlich ist alles normal. Könnte man meinen. Und doch ist mir irgendwie gerade das Weltbild verrutscht. Ehrlich, ich bin ins Grübeln gekommen. Etwas, was nur passiert, wenn mir etwas wichtig erscheint oder wenn ich irgendwie nicht weiter weiß.
Oder aber, wenn meine Seele sauer aufstößt. Wir haben Sodbrennen. Meine Seele und ich.
Es brennt von unten nach oben, fies und sauer und wenig nett.
Ich bin ein Sensibelchen vor dem Herrn und ich kann das ganz gut im Privaten lassen. Dort, wo es geschützt liegt, dieses Land des Sensibelchens. Bei aller Residenz, die ich so mit mir herum trage, einen Teil von mir gibt es selbstverständlich, in dem dieses kleine Sensibelchen gut versteckt ist und das ich auch schütze. Es ist ein kleiner, privater Teil von mir.
Derzeit sind wir uns uneins und deshalb habe ich seelisches Sodbrennen. Was auch nicht nett ist. Dass das Elendige, gar Malade ist gar nicht gut. Besonders dann, wenn es darum geht, etwas zu erreichen, zu diskutieren und zu argumentieren. Etwas, das ich oft mache, zu dem man Fingerspitzengefühl und ab und an klare Gedanken braucht. Kann ich aber grad nicht so richtig. Woran liegt? Wahrscheinlich weil ich genervt bin von zuviel Kleinkram. Dinge, denen man nachlaufen muss, weil man sie braucht und einer das nicht kapiert. Ich bin genervt von mancher Empathilosigkeit, der ich über den Weg laufe und von der Tatsache, dass hier einige Energievampire unterwegs sind, von denen ich glaubte, sie wären um die Ecke. Und das alles macht Sodbrennen in der Seele. Weil es Zeit frisst und Energie, die man gut und gerne in andere Sachen stecken wollen würde.
Aber anstatt einen Moment der Ruhe zu finden, muss ich ihn mir im Moment mehr oder weniger erzwingen, konsequent durchsetzen und auch das kostet im Moment echt Kraft.
Es fing an, dass ich von Dingen oder Menschen träumte, die ich nicht mag und mit denen ich längst meinen Frieden gemacht und abgeschlossen habe. Darauf folgte ein hysterisch seelischer Hustenanfall mit einem Megarülps am Ende. Es ist eine Erinnerung an Menschen, die mir quasi über den Weg lief. Es gibt diese Déjà-vus von der schlechten Sorte, die einem seelische Übelkeit verursachen. So eins ist passiert.
Immer wenn das passiert, fange ich an, mich zu hinterfragen. Und manchmal diesen leisen Zweifel zuzulassen, der im Prinzip nicht nötig wäre, weil alles gut ist. Ich habe keinen Grund zu zweifeln und es passiert auch ganz einfach. Es sind die Tage, die mir zuviel sind. Tage, an denen mir die Menschen zu sehr auf den Pelz rücken und in einer Erwartungshaltung kommen, die es weder braucht noch die sich einer wünscht und Menschen, die das Leben zum Wettbewerb machen, alles besser können und schneller und das auch etwas ist, was ich nicht brauche. Weder Wettbewerb untereinander noch schneller oder besser. Es ist eigentlich gut so wie es ist. Und es ist schwierig. Unverdaulich bisweilen und selbst ein gesunder Mensch hat damit zu kämpfen.
Sodbrennen in der Seele heißt Innehalten und Abwarten. Drüber Sinnieren was jetzt wohl geht und was nicht. Sich fragen, ob das alles so passt oder ob es Zeit ist, sich diverse Dinge genauer anzusehen. Es ist sich selbst pflegen, an die Hand nehmen und sich liebevoll darüber klar werden, dass eigentlich alles in Ordnung ist und die Geister, die das Sodbrennen rief der Rülps von gestern sind, der Überdruck, der einfach mal raus musste.
Und dann kann das Sensibelchen wieder leise summend durch die Gegend schwirren, das Seelchen kann in Ruhe durchatmen und ich wieder los.
Und Ihr so?
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Ein wirklich guter Beitrag, der mich zum Nachdenken bringt. Etwas ähnliches habe ich auch gerade erlebt und bereits in der Vergangenheit durchlebt. Deine Worte und dein Zustand mit Sodbrennen tut mir leid. Ich hoffe dass es dir bald besser geht. Es gibt wirklich da draußen Energiefresser und Aufnehmer. Manchmal weiß man in einem gewissen Moment nicht, wie man handeln und denken soll. Durchatmen und dann reagieren oder einfach abhaken?
AntwortenLöschenLiebe Grüße Caro
Super geschrieben! Kann ich voll verstehen! Da bin ich ganz bei dir
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