Donnerstag, 12. September 2019

Call for action: Train your brain! Ectrims 2019

ECTRIMS, Tag 2, Vortrag über kognitive Funktionen.

Wir wissen alle, das Gehirn ist eigentlich der wichtigste Muskel in unserem Körper, den wir haben. Es steuert alles. Wir atmen, unser Herz schlägt, wir bewegen uns, wir sprechen, hören und sehen. Wir schmecken das Essen, fühlen, wenn uns etwas bewegt und lernen.

Bild: Shutterstock 


Wir alle wissen auch, dass wir diesen einen, wichtigen Muskel trainieren müssen. Weil er wichtig ist.

Wichtiger ist es, diesen Muskel noch besser zu trainieren, wenn wir mit MS leben. Denn MS beeinträchtigt auch unser Gehirn. Eigentlich wissen wir das auch oder?

Heute Morgen hörte ich einen Aufruf, der das alles bestätigte, ich twitterte auch, dass das alles nicht neu ist, aber die Wichtigkeit immer wieder auch wissenschaftlich belegt wird.


Dr. Maria Pia Amato aus Italien präsentierte Studienergebnisse zum Thema Kognition und auch Gehirnatrophie.

Ich fasse ein bisschen zusammen:

1. Wer sportlich aktiv ist, nimmt Einfluss auf die Größe des Hippocampus, auch liebevoll als Seepferdchen bezeichnet und zuständig für das "Abspeichern" neuer Eindrücke, mehr hier: https://www.dasgehirn.info/grundlagen/anatomie/der-hippocampus?gclid=EAIaIQobChMIm_e3rpes4AIVx6SaCh3KAw-HEAAYASAAEgJrOPD_BwE.
Besonders Aerobic, also die Kombination aus Bewegung und dem Merken von Schrittfolgen hilft, diese Funktion zu fördern und zu erhalten.

2. Zu mir sagte vor Jahren jemand "Ich habe genug gelernt, ich bin 50 und muss nichts mehr lernen", was mich laut auflachen ließ. Denn die Studien belegen definitiv das Gegenteil. Wer lebenslang lernt, tut nicht nur etwas für seine Bildung, sondern trainiert auch das Gehirn. Die kognitiven Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Organisation und vieles mehr.


3. Wichtig ist auch, so die Expertin im Vortrag, ein möglichst normales Leben zu leben. Ich würde es
mal übersetzen mit, sich nicht auf der MS ausruhen und nur um die MS kreisen, sondern einfach weiter zu machen und aktiv zu bleiben. Und mir ist klar, dass das nicht einfach ist, weil man eben anders lebt und sich irgendwie arrangieren muss, was nicht so unbedingt immer angenehm oder auch so eben möglich ist. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und habe auch am Anfang eine gute Weile gebraucht, um wieder in mein Gleis zu finden. Und ich mache bis heute viel ganz anders. Ich bin organisierter und achte mehr auf mich. Ich bin über die Jahre ein bisschen unbequem für andere geworden, habe aber als positiven Nebeneffekt auch verstanden, dass unbequem für andere gesünder für mich bedeutet. Und das wollen wir am Ende ja alle.

Wenn irgendwie möglich, so die Expertin, sollen Menschen mit MS eben im Leben bleiben. Etwas, das ich ein bisschen kritisch betrachte, denn viele Menschen mit MS leben oft allein oder sozial isoliert. Oft fehlt der Job, oder auch Menschen, die sie mitnehmen. Und so nehmen, wie sie sind. Leben mit MS heißt auch ein Leben mit Vorurteilen oder oft auch falschen Annahmen und Ansichten zu führen und daher ist es oft schwierig, den Kontakt zum sozialen Leben zu halten und sich darin wohlfühlen und teilzuhaben. Inklusion ist noch nicht überall angekommen. Leider.

4. Die Expertin plädierte auch für einen gesunden Lebensstil. Nicht rauchen gut essen und derlei. Auch nicht neu, aber mit neuen Erkenntnissen wieder belegt. Und da muss ich den Daten Recht geben. Ich habe vor Jahren angefangen, mich regional und saisonal zu ernähren. Meine Einkäufe sind bewusster geworden und ich mache viel selbst in der Küche. Hausgemachtes und auch darauf zu achten, dass das, was ich kaufe, gut tut und gut ist, hilft mir ganz gut, mit mir klar zu kommen. Eine spezielle Diät mache ich jetzt nicht, aber Fast Food und Co. müssen draußen bleiben. Bis auf den einen oder anderen Ausrutscher versteht sich.

Sonst: Ectrims ist riesig, voll und es braucht einen Moment, um die Wege zu finden, die man braucht. Es sind lange Tage, anstrengend mit vielen Gesprächen und Diskussionen, mit viel Wissen und jede Menge Postern, durch die ich mich so nebenbei arbeite. Und das ist eine Menge Arbeit und Lektüre.

Mehr Infos findet Ihr auch hier:

https://twitter.com/Birgitpower
https://www.instagram.com/birgit.bauer/

Mit dem #ECTRIMS2019 !

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Viele Grüße aus Schweden!


Birgit



Bilder: Pixabay, Shutterstock
Text: Birgit Bauer




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