Sonntag, 13. Oktober 2013

Erntedank ...

Im Oktober wird Erntedank gefeiert. Man sagt einfach mal danke. Für das, was man so über das Jahr hinweg bekommen hat. Ich kann  mich noch gut erinnern, als Kind dackelte ich mit meinen anderen Schulkameraden immer im Oktober in die Kirche zum Erntedankgottesdienst. Wir hatten Körbchen mit dabei, in die wir Kartoffeln, Brot, Karotten und andere Dinge gepackt hatten und sagten "Danke".

Damals wars mir langweilig und ich kapierte noch nicht so ganz den Sinn der Sache. Heute ist das anders. Aber ich bin ja auch groß geworden ... :-)) Gewachsen am Leben und mit mir. Grund für mich, heute mal Gedanken über Erntedank in die Welt zu schicken ....

Um es zuzugeben, das Leben mit MS ist nicht immer leicht und erfreulich. Aber das ist auch nichts Neues. Die Erkrankung, für die es bis heute keine wirkliche Heilung gibt, ist eine Herausforderung. An einen selbst und das Leben an sich.

Aber - und ich höre die ewigen Zweckpessimisten jetzt laut aufheulen ;-) - es geht auch weiter. Das Leben. Und es kann richtig gut werden. Trotz MS.

Ich habe in den letzten Jahren viel erlebt und als ich letzten Sonntag bei einem wunderbaren Abendessen mit Herzblatt saß, genießen konnte und einen schönen Abend verbrachte, dachte ich so, dass ich es gut habe. Trotz MS. Oder vielleicht deswegen?

So sicher bin ich mir da gar nicht, aber wenn ich mir ansehe, was ich habe, dann ist das eine riesige Menge. Da ist das Herzblatt, der mich täglich aufs Neue zum Lachen bringt, mich in den Arm nimmt, wenns mal frustig wird und mit mir zum Kindskopf mutiert, wenn uns danach ist. Da ist der Kater, der mir schnurrend Pausen verordnet und mir zeigt, wie entspannt das Leben bisweilen sein kann.

Ich kann lernen, habe einen Beruf, den ich immer noch ausüben kann und der mir auch noch richtig Spaß macht, bald beende ich noch mein Zusatzstudium und genieße das Wissen, das ich erlangt habe. Ich mag meine Projekte, in denen ich arbeite und habe die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Ich bin auch froh, dass ich mit der MS einen eigenen Lebensweg finden konnte, der mir gut tut und der es ermöglicht, mit MS zu leben und mich nicht davon leben zu lassen. Irgendwie bin ich angekommen und fühle mich wohl.

Wofür seid Ihr dankbar?

Birgit

 

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