Dienstag, 14. März 2017

#Brainweek - Fürs Gehirn ....

In dieser Woche ist die internationale Brain Awareness Week. Auch unter dem #BrainWeek im Netz zu finden.

Es geht ums Gehirn und somit auch um uns, die wir mit MS unterwegs sind. Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems und macht sich in Schüben bei Betroffenen bemerkbar. MS betrifft auch das Gehirn. So gesehen, hat aber - und jetzt gehen wir mal gegen komische Vorurteile und Missverständnisse vor - nichts mit Muskelschwund zu tun, noch ist es eine Nervenerkrankung.

MS ist eine autoimmune Erkrankung, deren Ursache zwar erforscht wird, aber definitiv nicht feststeht, die Erkrankung ist bis heute nicht vollständig heilbar, es gibt aber diverse therapeutische Möglichkeiten, um die Progression, also das Fortschreiten zu mildern oder sehr zu reduzieren.

Mehr zur Info rund um MS gibt es hier:
wikipedia
DMSG 



Zurück zum Gehirn: Es ist ein Wunderwerk der Natur für mich. Es wickelt unendlich viele Prozesse innerhalb von Sekunden ab. Wir atmen, sprechen, riechen, schauen, singen, wie ich gerade während ich tippe und hören und laufen und verstehen und und und.



Das Gehirn lenkt die Abläufe in unserem Körper und ist somit echt ein Supercomputer. In meinen Augen. Ich mag mein Hirn. Und ich hab was dagegen, dass es schrumpft. Im Fachchinesisch reden wir hier von Hirnatrophie, dem Gehirnschwund. Hört sich bedrohlich an oder?

Seit ich mich allerdings mit dem Thema beschäftige und langsam verstehe, was sich dahinter so verbirgt, nehme ich ihm auch diese bedrohliche Wirkung. Obwohl ich davon ausgehe, dass ich noch nicht alles vollständig kapiert habe, aber ich bin auch kein Arzt.

Wissen muss man das: Vom Gehirnschwund ist jeder betroffen. Mit jedem Jahr, das man auf den Tacho lebt, schrumpft das Gehirn und das nicht erst mit 80.

Das betrifft uns alle, egal ob MS oder nicht. Das ist so. Die Krux ist, dass die Menschen mit MS sich wirklich eher damit auseinander setzen müssen, da es uns meist jetzt betrifft, viele Menschen mit MS kämpfen mit Problemen in Sachen Kognition.

Die kognitiven Fähigkeiten

Viele Menschen mit MS ist von kognitiven Problemen betroffen. Kognition kommt aus dem Lateinischen. Das Wort in Latein ist "Cognoscere" und bedeutet unter anderem "erkennen, erfahren, bemerken".

Es geht also um die Fähigkeiten, die uns wahrnehmen, denken, merken, erinnern oder auch planen zu tun haben.

Unsichtbare Faktoren, die keiner sieht. Was auch nicht immer nett ist. :-) Erst in den letzten Jahren kam das Thema immer stärker in die Öffentlichkeit und wird besprochen. Es wird geforscht und recherchiert und das ist gut so. Wichtig ist allerdings für uns Betroffene, dass wir uns zum einen darüber informieren und auch darüber reden. Auch beim Neurologen.  Es gibt Tests, die helfen, kognitive Probleme zu diagnostizieren und neue Schritte zu gehen, wenn es darum geht, dem Hirn ein bisschen zu helfen. Wir können durchaus etwas für unsere grauen Zellen tun. Wenn wir das Thema aktiv angehen und es nicht unter den Teppich kehren, weil man es ja nicht sieht.

Was wir tun können? 

Zum einen gibt es da diverse Apps fürs Gehirntraining. Wie diese hier von der DMSG. Die ist lustig und sieht nicht so medizinisch aus und geht auch offline. Das heißt, wer wartet, daddelt. Mich entspannt das sogar sehr. Auf der Website gibt es auch ganz gute Infos zum Thema, die helfen, es besser einzuordnen.

Es gibt auch die Möglichkeit, mit Ärzten zu sprechen und sich dort Rat zu holen.

Aber sprechen wir aus der Erfahrung. Was mir hilft? Ganz persönlich? 

Ich habe einige Apps, die mir ab und an eine Erinnerung verpassen, damit ich Termine nicht vergesse und meine Einkaufszettel oder Listen speichern. Der Vorteil, wenn mir etwas einfällt, was auf die Listen muss, kann ich jederzeit ergänzen.

Was auch wichtig, aber oft schwierig ist, ist die Schlafhygiene. Sprich, gut schlafen, damit sich der Superrechner im Kopf erholen kann. Und ich weiß, das ist ab und an echt schwierig. In dem Fall arbeite ich eng mit meinem Hausarzt, der mich hier wunderbar unterstützt.

Lernen. Lebenslang. Ich versuche jedes Jahr etwas Neues zu lernen. Entweder etwas Fachliches oder etwas, das mit meinen Hobbies zu tun hat. Allerdings ist mir wichtig, nicht nur in Theorie zu schwelgen, sondern Dinge zu lernen, die ich auch praktisch nutzen kann. :-) By the way, ich liebe Bücher, aber wenn ich "Learning by doing" kriege, finde ich das noch viel besser. :-)

Was ich auch toll finde und was ich deutlich erkennbar positiv bemerke ist Nordic Walking. Die Kombination aus dem Takt des Walkens und Sprechen ist für mich eine geniale Kombination, um das Gehirn zu lüften und zu fordern und auf der anderen Seite aber auch dafür zu sorgen, dass mein Körper was zu tun kriegt.

Was noch hilft? Gutes Essen, Pausen, Abschalten lernen und Spaß haben. Und der Trulla nicht die geringste Chance geben, hier die Oberhand zu gewinnen. Is klar oder? Obwohl sie sich im Moment echt gut führt. Muss ich mal so sagen.



Ich glaube, das Gehirn ist es wert, sich mit dem Thema "Gehirnschutz" auseinander zu setzen und etwas für sich zu tun.
Und man kann es sogar mit den "Gesunden" tun, wie ich mit dem Herzblatt, der wird auch nicht jünger und auch für ihn ist es wichtig, sich mit dem Gehirn zu befassen und selbst etwas zu unternehmen. Wir machen immer wieder Dinge gemeinsam, die unseren grauen Zellchen helfen und so ganz nebenbei: Wir haben gemeinsam Spaß, erleben etwas und lachen miteinander. Der positive Nebeneffekt ist also klar: Gut für die Beziehung. :-)

Was tut Ihr für Euer Gehirn? Wer hat noch Tipps auf Lager? Wie begegnet Ihr diesen berühmten Sätzen wie "Och, du siehst ja so gut aus!" obwohl es euch an dem Tag vielleicht mies geht?

Gespannte Grüße
Birgit


Quellen:
DMSG
wikipedia
Bilder:
Pixabay 
Text:
Birgit Bauer 

2 Kommentare:

  1. First of all: Ich liebe deinen Blog! Bitte hör nie auf zu schreiben! ;)

    Ich (33) hab nach meiner Diagnose wieder angefangen Klavierunterricht zu nehmen. Hatte in meiner Jugendzeit zwar schon mal vier Jahre Unterricht, aber über die Jahre natürlich wieder alles vergessen. Es macht mir jetzt wieder total viel Spaß und dadurch dass jede Hand so ihre eigene Aufgabe hat und man vor allem am Anfang auch ständig irgendwas ganz neu dazu lernt (Noten, Zeichen, usw) denk bzw hoff ich, dass mein Gehirn dadurch schön trainiert wird. ;)

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    1. Oh, welch liebes Kompliment! Vielen Dank dafür! Ich freue mich. Und so gesehen: Ihr werdet mich und das olle Fräulein nicht los. Zumindest nicht so schnell! :-)

      Ich glaube, dass ein Instrument echt viel für einen tun kann. Man muss sich anstrengen und konzentrieren, also gut für die Denkwerkstatt. Und ich glaube auch, dass wenn man Spaß an etwas hat, so wie du, dann tut es auch der Seele gut und man erschafft neue Perspektiven. Kann also nur cool sein.

      Geht mir mit dem Stricken so. Im Muster versinken, an der Passform knobeln und am Ende etwas zu haben, was gut aussieht, in deinem Fall gut klingt, ist doch klasse.

      Weiter!!!!!! Liebe Grüße, Birgit

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