Die Brain Awareness Week wurde von der Dana Foundation ins Leben gerufen und ist eine Woche, in der wir uns mal mit dem beschäftigen sollten, was uns mit ausmacht, uns so gesehen am Leben erhält. Dem Gehirn. ( https://www.brainawareness.org )
Das Gehirn ist der Motor im Kopf, die Denkzentrale die Millionen von Vorgängen und Prozessen in unserem Körper regelt, steuert und bestimmt. Das geht beim Atmen los und hört beim Gehen auf. Würde das Gehirn ganz oben nicht Befehle quer durch unseren Körper senden, würden wir nicht funktionieren.
Viele Organisationen unterstützen die Brain Awareness Week, weil es wichtig ist, etwas für das Gehirn zu tun und viele Erkrankungen das Gehirn betreffen. MS ist ein gutes Beispiel finde ich. Oder? Aber was ist das Gehirn überhaupt? Einige Details gibt es heute hier!
Es wiegt ungefähr 1,5 bis 2 kg, je nach Mensch und dessen Gewicht. Der Mensch hat ungefähr 100 Milliarden Gehirnzellen, die untereinander verknüpft sind und damit unser Gehirn ausmachen. So gesehen ist also eine Menge los in unserem Kopf.
Es gibt fünf grobe Bereiche im Gehirn: Großhirn, Zwischenhirn, Mittelhirn, Kleinhirn, Nachhirn.
Rund 800 Milliliter Blut strömen pro Minute durchs Gehirn und versorgen es so. Unser Gehirn ist ein Energiefresser, rund ein Viertel des Gesamtenergiebedarfs fällt auf das Gehirn zurück.
Der Hirnstamm ist der älteste Teil des Gehirns und er regelt zum Beispiel das Schlucken, Husten, Lidaktivität, Herzschlag und Blutdruck. Im Gehirn gibt es viele Regionen, zum Merken, zum Lernen, ein Langzeitgedächtnis, ein Kurzzeitgedächtnis und vieles mehr. Bitte schaut euch auch die Quellen unten an, da sind viele spannende Sachen zum Entdecken.
Kommen wir zu MS. MS wohnt quasi im Gehirn. Mal salopp gesagt. Die Läsionen, die entstehen unterbrechen quasi die Leitung von Gehirn zur Körperfunktion. Dann setzt was aus. Wir erleben MS also einen Schub.
Eine Funktion, die mich lange beschäftigt hat und die mich ständig auf Trab hält, ist die Kognition. Typische Störungen sind zum Beispiel Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten wenn man etwas planen soll oder handeln muss, das Denken wird langsamer. Als ich das erste Mal, eine ziemlich lange Zeit nach der Diagnose davon erfuhr, ging es mir schlecht. Ich dachte mir, dass ich jetzt irgendwie schneller verfalle. Was ich aber nicht wollte. Also habe ich mir damals angesehen, was geht und kam sehr früh auf den Trichter, dass ich mein Gehirn quasi trainieren muss. Viele Wissenschaftler sagen oft, es wäre ein Muskel, der eben, wie jeder andere Muskel im Körper auch, Training braucht.
Zum einen habe ich mir diverse Kognitionsapps besorgt und angefangen neue Dinge zu lernen. Eine alte Dame sagte mir in der Kindheit schon: "Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu!", damals grinste ich über die Dame, heute nehme ich sie ernst. Wenngleich mir einige Menschen erklärten, dass sie genug im Leben gelernt hätten. Ein Satz, auf den ich nur mit mildem Lächeln reagiere, denn lernen ist eine lebenslange Aufgabe. Es hält einen in Bewegung und aktiv, man bleibt neugierig und kann neue Perspektiven erfassen und einnehmen, was in Diskussionen auch nicht so schlecht ist.
Mit lernen trainiere ich meinen Muskel im Oberstübchen recht gut, schaue aber auch darauf, dass ich meine Koordination im Griff habe. Ich gehe spazieren und diskutiere. Tut was für meinen Körper und für das Gehirn. Es nennt sich in Managerkreisen auch "Walk and Talk" und ist eine Methode des Coachings. Für mich ist es schlicht Training, Hirn lüften aber auch Ideenwerkstatt, was dem Coachinggedanken des Sortierens recht nahe kommt. Und es hilft.
Ich habe mein Gehirntraining also nicht nur auf das Hirn fixiert, sondern versuche, beides, Körper und Gehirn, einzubeziehen, weil so auch eben Dinge wie Koordination oder auch Organisation und Planung, zum Beispiel bei Wandertouren genutzt werden.
Es ist also eine lebenslange Aufgabe, auf unser Gehirn aufzupassen und etwas dafür zu tun, dass die Denkzentrale fit bleibt. Weil wir dann fit bleiben. Und wenn wir beim Lernen scheitern? Auch nicht schlimm, dann haben wir gelernt, dass da noch viel Platz nach oben ist und wir uns anderen Dingen widmen können oder sollen. Oder wir setzen uns noch einmal ran und knacken die Denknuss.
Ehrlich, ich mag mein Gehirn, es ist das, was mich am Leben hält. Es ist wichtig. Und ich finde, dafür kann ich was tun.
Was tut Ihr für Euer Gehirn?
Herzliche Grüße
Birgit
P.S. Tolle Quellen zum Gehirn, aus denen auch Informationen für den obigen Text stammen:
- https://www.netdoktor.de/anatomie/gehirn/
- https://www.visiblebody.com/de/learn/nervous/brain
Text: Birgit Bauer, Manufaktur für Antworten UG
Bilder: Pixabay.com
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