Montag, 26. April 2021

Achterbahn ... oder meine Top 5 Tipps wie man Wellen surft und es mal gut sein lässt!

Das Leben verläuft bei keinem gleichförmig und immer nett, das geht uns wohl allen so oder? Du hast gute und schlechte Tage und solche, die kannste einfach in die Tonne treten. 

Diese Tage tun einem weh. Im wahrsten Sinne des Worte und man kriegt eigentlich nichts hin. Es fehlt die Kraft und die Motivation und die MS hat die Oberhand. Und jetzt wird es speziell, denn während die einen das abtun können, ist es bei MS mit dem Abtun an sich nicht getan. Denn oft wirkt das, was einem an Tonnentagen so widerfährt, nach. Manchmal sind Schmerzen nicht an einem Tag vorbei, abhaken und weitermachen ist nicht unbedingt am nächsten Tag möglich, es kann einen Moment länger dauern. 

Das ist Leben mit MS. Aber .... 

... es geht auch anders. Dann haste diesen perfekten Tag. Du stehst auf, bist voller Energie und schaffst an einem Tag mehr als manchmal in einer Woche. Du fühlst dich großartig bei dem, was du tust und #läuftbeidir ist kein Thema. 

Du bist im Flow, hast die richtige Welle erwischt und es fühlt sich so toll an. Du genießt und kommst vorwärts mit allem was du tun möchtest und tust. Es macht Spaß und der Motivationslevel steigt. Am Ende des Tages bist du erschöpft. Nicht, weil dich die MS niederstreckt, sondern weil du viel geschafft hast, es ist dieses zufriedene, angenehme Erschöpftsein, das ich unbezahlbar finde. 


Daher es hilft die Welle zu reiten, solange sie einen trägt. Das Bittere ist nur, irgendwann flaut sie ab, man driftet ins seichte Wasser und bleibt einfach kaputt liegen, während die kleinen Wellen sanft am Strand auf und ab schlecken und eigentlich nichts passiert. Weil eben nichts passieren kann, weil es einer dieser Tage ist. 

Und das ärgert einen, es frustriert und deprimiert. Das, was man am Vortag geschafft hat, ist quasi ein Berg, den man nicht besteigen kann, weil es an Kraft fehlt. Und das ärgert einen dann noch mehr. Und da liegt immer der Fehler für mich: Ich ärgere mich über das, was ich schaffte. Weil ich es heute nicht schaffe, dabei müsste klar sein: Mit MS ist nicht jeder Tag gleich und ab und an muss man abwarten. 

Neulich begegnete ich dem Thema auch wieder auf Instagram und begann zu überlegen, was ich anders mache, wenn das passiert und auch mir passiert das Erschöpftsein, die Kraftlosigkeit und derlei. 

Deshalb habe ich vor einiger Zeit damit angefangen zu sehen, was ich tun kann, wenn mich das einholt. Dieses miese Gefühl vom am Strand aufklatschen ... 


1. Surf die Welle solange du kannst und schau auf die Power, damit du länger durchhalten kannst. Man nennt es #WorkLifeBalance und wie sagte die Oma so nett: Rom haben sie auch nicht an einem Tag gebaucht. Also: Genügend Pausen einlegen und Zwischenerfolge genießen. 


2. Der "Done-Haken" - Ich liebe Listen. Sie sind mir wichtig, weil ich abhaken kann, wenn ich was erledigt habe. Der "Done-Haken" hilft mir ungemein an miesen Tagen ein Licht zu sehen. 

3. Sei nett zu dir selbst - Ärger macht verdrießlich, verbittert und macht die Laune auch nur schlechter. Wenn es als mal nicht so geht, mit dieser Welle, dann sei nett zu dir. Tu dir was Gutes, wie ein Kaffee im Sonnenschein, ein gutes Buch oder ein Schaumbad, je nach dem was am besten hilft, aber sei dir nicht selbst gram. Du kannst nichts dafür! Aber du kannst was dafür, dass du dich dennoch wohl fühlst. 

4. Das muss man lernen: Gleichmut. Es einfach mal so sein lassen wie es ist und es genauso nehmen. Wenn der Tag bescheiden ist, ist er bescheiden. Darüber zu hadern bringt nichts. Zu Jammern auch nicht. Was aber hilft ist, den Tag so zu nehmen wie er eben ist. Mich hat es Jahre gekostet, soweit zu kommen, aber es hilft ungemein zu überleben und die Energie, die eben da ist, für das zu nutzen, was Sinn macht. Und Hadern macht keinen Sinn. Da geht nix vorwärts. 

5. Last, but not least, ein bisserl was geht ja immer, heißt es. Und das stimmt. Ich verschiebe das Große und mache das Kleine, ein Stück vorwärts und sei es noch so klein, es hilft, weil man sieht, dass man trotzdem ein bisserl was schafft. Wir sind ja, auch gesellschaftlich betrachtet, darauf getrimmt, perfekt zu sein. Aber wo steht, dass das immer so sein muss? Klar, der Leistungsdruck ist schon da, aber den kann man ignorieren, es geht um dein Tempo und dass man Sachen gut macht. Nicht mehr und nicht weniger und oft genug sind 80% Kraft völlig ausreichend. 

Was machst du, um die Welle so lange wie möglich zu surfen und was machst du, wenn es mal nicht so geht? 

Neugierige Grüße 

Birgit 


Bilder: pixabay.com 

Text: Birgit Bauer, Manufaktur für Antworten UG 

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