Wir wissen: Lernen ist nichts, was einfach so geschieht. Es ist ein hochkomplexer Prozess im Gehirn – und dieser Prozess verläuft bei jedem Menschen etwas anders.
Das weiß ich aus Erfahrung, ich leite immer wieder Workshops und lerne dadurch auch die unterschiedlichsten Menschen mit ihren Gehirnen und Denkweisen kennen. Heute möchte ich mal über MS reden.
Bei Menschen, die mit Multipler Sklerose (MS) leben – so wie ich – betrifft die Erkrankung nicht nur Muskeln, Bewegungsabläufe oder das Immunsystem, sondern auch kognitive Prozesse. Das heißt: Denken, Erinnern, Planen, Strukturieren, Verarbeiten – all das kann durch MS beeinflusst werden.Viele erleben Fatigue (eine bleierne Erschöpfung), Konzentrationsstörungen, veränderte Aufmerksamkeitsspannen oder Wortfindungsprobleme. Manchmal funktioniert alles wunderbar. Manchmal eben nicht. Beeinflussbar oder planbar ist das nicht. Man kann nur versuchen, damit sinnvoll umzugehen und die bevorstehende Aufgabe so gut wie möglich zu machen.
Diese kognitiven Schwankungen sind nach außen unsichtbar – aber sie prägen das Verhalten und vor allem: die Art, wie wir lernen und aufnehmen können. Und damit sind wir mitten im Thema.