Dienstag, 7. Oktober 2014

Irgendwie krass verwirrt ...

Irgendwie fühlt sich alles gerade ein bisschen an wie eine Achterbahnfahrt.

Letzte Woche war ich im schönen Zillertal, genoss die Berge, versuchte zu entspannen und reiste mit einer Dampflok ein wenig nostalgisch durch die wirklich schöne Landschaft.

Ich kam nach Hause, sah einen Berg Arbeit, der wie eine kalte Dusche wirkte, auf die ich nicht vorbereitet war und war total verwirrt. Ich weiß eigentlich gar nicht, wie ich das jetzt erklären soll, aber das Seelchen spielte ein bisschen verrückt. Sagen wir es mal so.
Ok, wir stellen fest: Ich hatte so einige Dinge um die Ohren und manchmal kam ich selbst ein bisschen zu kurz. Auf der anderen Seite spreche ich am Samstag in einer Woche vor Patientenorganisationen über Social Media und es gibt ne Menge vorzubereiten.

Das macht mich, die olle Rampensau, dann doch ein bisschen nervös. Und somit auch mein Innenleben, das, so das Herzblatt dann manchmal ein bisschen kompliziert ist. Find ich ja nicht, aber gut. Wenn er meint.

Dass mir im Moment was deutlich auf Grundeis geht, amüsiert mich auf der einen Seite. Weil ich weiß, dass ich die sechs Präsentationen, die ich diese Woche machen muss, hinkriege, hab sie ja fast und weil ich auch weiß, dass mir solche Veranstaltungen einen Heidenspaß machen und ich es liebe, da vorne zu stehen und den Menschen quasi die Welt zu erklären. Zumindest einen Teil davon. ;-)

Zum anderen wissen wir, dass Stress im Übermaß nicht gerade gut für unsereiner ollen MSer ist. Ganz im Gegenteil.

Auf jeden Fall fing mein Magen an, ein bisschen sauer zu reagieren, was jetzt nicht MS ist, weil ich das schon ewig habe. Aber mein linkes Bein tat weh, kribbelte und fühlte sich seltsam an. Ich war echt depri, was bei mir eher selten passiert in letzter Zeit, weil ich sonst ein bisschen bewusster lebe. Jedenfalls begann ich am Wochenende, mich lange mit meinem Strickzeug zu beschäftigen (Jacke, Garn perfekt, schönes Gelb, passt hervorragend zu den saisonalen Grautönen) und dachte dabei über mich nach.

Ich bin ein bisschen entgleist, so mein Fazit. Ich habe unheimlich viel erlebt in diesem Jahr und das war klasse, nie würde ich es eintauschen wollen. Aber es kostet auch Kraft und das, was ich meine Seelenpower nenne und dieses Lager habe ich ein bisschen deutlich unter den Entspannungsmeldestand rutschen lassen.

Und das genau hat mir diese Nervosität beschert, den sauren Magen eingehandelt und mir in den letzten Nächten Schlafpausen eingehandelt. Zum schwächelnden Haxen.

Damit bin ich gestern dann bei meinem Ostheopathen eingelaufen und hab ihm das Paket auf die Liege gewuchtet. Da, mach was! Wenn ich so verwirrt blinzle, wie ich das gestern gemacht habe, weiß er dann doch meistens, was er tun kann. Gut, für oder gegen die MS kann er nichts tun, aber er kann mir helfen, diese Achterbahnfahrt auszubremsen und das hat er auch getan.

Ich kann vermelden: Ich habe komplett durchgeschlafen, was echt klasse war. Das Sandmännchen kam mit dem heißen Kakao gestern Abend und ich fiel in diese Wanne Schlaf, habe die Energie aufgesaugt und konnte das erste Mal seit Tagen auftanken.
Der nächste Schritt ist, dass ich meinen Kalender gerade durchforstet habe um zu sehen, was wirklich wichtig ist. Und siehe da, man muss nicht alles in einen Dienstag quetschen, man kann in Ruhe arbeiten und Pausen bekommen und aufteilen und keiner erleidet einen Schaden.

Langsam komme ich wieder in die Spur. Hier im Büro läuft jetzt gute Musik, ich bin wach und kreativ und werde das für meine Vorbereitung nutzen.

Die Nervosität ist noch da, allerdings kann ich sie jetzt ein wenig eingrenzen und ich merke auch, dass die MS Symptome zurück gehen. Was nicht heißt, dass ich jetzt wieder sofort loslege.

Aber ich fühle mich langsam besser und das ist schon was. Mein Körper fühlt sich wieder mehr wie meiner an, mein Seelchen kommt wieder in die Spur.

So wie der olle Dampfzug in der letzten Woche, der mir mit seinem sanften Ruckeln und Schnauben ein Musestündchen im sonnigen Wagen beschert hat. Man konnte so schön seinen Gedanken nachhängen.


Und das Tempo von dem Zug, das nehme ich jetzt auf. So!

Und Ihr so?

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