Dienstag, 28. April 2015

Seltsame Gemütszustände ....

Bild: Pixabay.com alejoxy5
Ok, um knackig ehrlich zu sein, in den letzten Wochen war es ein wenig zuviel. Von allem. Die ganze Gemütsleiter rauf und wieder runter. Von A wie Arschlochalarm bis Z wie Zeiträuber. Dazwischen lagen irgendwo noch F wie Frühlingsgefühle oder Freude, L wie Lust am Leben und S wie Spaß.

Und diese Mischung hatte es echt in sich. Vor allem, von der Fahrt in der Achterbahn wurde mir ordentlich schlecht. Mein Seelchen kübelte fröhlich vor sich hin und meine Tage waren irgendwie, sagen wir, stressig?


Dieses Chaos ist so ein bisschen schwer zu beschreiben. Am Ende war ich soweit, dass ich mich quasi in ein Loch verzog und erst mal nur noch still vor mich hinmümmelte ohne wirklich noch Spaß zu haben. Der war mir irgendwann abhanden gekommen und fremd gegangen.

Eine andere Patientin, die ich auf meinen Wegen zwischen Barcelona (Ende März, Eupati Kurs, war echt wichtig, Bericht kommt mit dem aus Dublin, Eupati Workshop letzte Woche, war cool und auch wichtig.) und Dublin traf und mit der ich einen Kaffee trank, kam auf mich zu und meinte: "Netter Nebeneffekt oder, diese Depression." Ob es das war? Kann ich nicht sagen.

Allerdings überlegte ich schon, ob ich mal meine Psychotherapeutin um einen Termin bitten sollte. Ich konnte mich weder freuen, noch konnte ich genießen oder Spaß haben. Etwas, was mir gar nicht entspricht, weil ich eigentlich schon jemand bin, dessen Resilienz, also die innere Widerstandskraft sehr hoch ist. Aber wenn ich nicht mal mehr so gerne stricke, am Abend eher starrend vor dem Fernseher hocke und so gar keine Lust habe, etwas für mich zu tun, dann haben wir Alarmzustand.

Was mich aus dem "Loch" geholt hat, war allerdings kein Termin bei der Psychotherapeutin, es war das Herzblatt. Ein Glück, dass er mich wirklich gut kennt und vor allem auch versteht wie kein anderer Mensch. Seine Diagnose war einfach, wie wahr. "Du hast echt zuviel gemacht in der letzten Zeit, wunderts dich?"

Wars jetzt Depression oder eine gefühlsmäßige Überladung? Ich weiß es wirklich nicht. Es fühlte sich jedenfalls ziemlich übel an und als noch so nette Symptome dazu kamen, als mein linkes Bein schwächelte war klar, es muss halt doch was passieren. :-)

Die Therapie: Raus aus dem Haus, kam von Herzblatt. Auf einmal beschloss er, dass ich mit ihm in den Biergarten muss. Etwas, das ich wirklich mit Begeisterung mache, aber selbst das hat für einen Moment Überwindung gekostet. War ich da, wars ok.

Langsam aber sicher kam ich über die letzten beiden Wochen zurück und ja, ich gebe zu, ich habs erst mal ganz für mich behalten, weil ich erst einsortieren wollte, was das war. Geholfen hat mir ab einem bestimmten Zeitpunkt auch mein Überlebenstrieb. Ab da hat sich auch das mit dem "Ausrutscher" von Fräulein Trulla erledigt gehabt.
Und als ich letzte Woche mal ein wenig Zeit für mich hatte und sogar ein wenig freie Zeit in Dublin hatte, die ganz alleine mir gehörte, war das quasi das letzte Aufstehen. Das, was mir noch so ein bisschen fehlte.

Zurück bei Herzblatt, war ich wieder ich. Wie er strahlend feststellte. Und es fühlt sich gut an. Ich habe wieder Freude, ich stricke wieder und habe Spaß. Eben wie immer. Das macht mich unheimlich froh und dankbar. Allerdings achte ich wieder mehr auf mich und hole mir die Zeit, die ich für mich brauche auch ab. Wenn ich eins weiß, dann das, dass ich so schnell nicht wieder in dieses miese Achterbahndings möchte.

Als ich dann in den letzten Tagen von einer Frau las, die 365 Tage lang täglich eine Sache fotografierte, die sie glücklich und dankbar macht, dachte ich, das könnte ich für mich mal übernehmen.
Eine Sache, die mich dankbar sein lässt, die mir gut tut. Das Strickzeug, eine Blume, der Kater, ein Eis oder ein gutes Essen, was auch immer. Ich versuche jetzt, täglich die Miniauszeit zu machen und ein Bild auf Instagram zu posten. So eine Pause, eine Unterbrechung und genau das, was ich brauche, um aus meinem Daily Business auszubrechen. Das tut echt gut. Muss ich sagen.
Es gefällt mir. Dazu versuche ich, einen Gedanken zu bauen, der mir zum Bild einfällt und dann gehts ab. Wenn ich damit durch bin, lasse ich mir die Bilder entwickeln und mache draus ein Fotoalbum. Und das schaue ich mir im "Schwarze Loch" Alarmzustand an, um zu merken, dass es ganz kleine Dinge gibt, die gut tun. Wer weiß, vielleicht hilfts. Probieren kann ich es. Und solang es Spaß macht ..... (Wer mag, kann hier gucken und vielleicht mitmachen, wer weiß!)

Wie gehts Euch so?

Liebe Grüße
Birgit

Bildquellen:
www.pixabay.com
Eigenes Archiv.

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1 Kommentar:

  1. Hallo Birgit,
    das ist eine tolle Idee. Es hilft sicher, den Fokus auf die kleinen schönen Dinge zu richten um das Gemüt aufzuhellen. Und wenn man nicht selber fotografieren kann, genügt es sich deine Bilder anzuschauen, sehr schön finde ich.
    Ich wünsche dir weiter alles Gute.
    Herzliche Grüße
    Eva
    PS: Ich selbst habe auch MS und schreibe einen Blog, würde mich freuen, wenn du vorbeischaust.
    http://www.schmetterlingsdompteurin.de/fluegelschlag/

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