Donnerstag, 3. Dezember 2020

Ich bin ein fauler Sack! Und wie ich das digital löse ...

Eigentlich sagt der Titel alles.  Ich bin gut im Faulsein, im Abhängen. Im Prokrastinieren. 

Ich kann verdammt gut genießen. Mein Sofa. Mein Strickzeug (knitflix ist meine Leidenschaft), mit Büchern oder beim Kochen. Auch das ist eine Leidenschaft. In der Küche werkeln, schnippeln, schmurgeln und brutzeln geht immer. Mit einem Glas Kochwein oder einem Bier erst kochen, dann genießen ist super. 

Was aber in den letzten Wochen zu kurz kam, auch weil ich echt viel gearbeitet habe ist: Bewegung, Aktivität. Dass das ungesund ist, muss man jetzt nicht sagen oder? Zugegeben, das mit dem regelmäßigen Bewegen, das kam echt zu kurz. Zum einen wegen oben genannter Gründe, zum anderen aber auch, weil ich, wie viele andere am Ende zu oft in Meetings versackte und wie festgeklebt vor dem Bildschirm meines Computers saß. 

Ich meine, nicht dass mir das nicht klar gewesen wäre. Aber ich bin auch gut im Verdrängen  und mein zweiter Vorname könnte Ignoranz sein. Das bemerkte ich vor gut zwei Monaten zum ersten Mal massiv, als ich faulersacktechnisch auf dem Sofa in mich zusammensackte und nicht mal mehr strickte. 

Es musste eine Lösung her. Ein Trainingspartner, der mir freundlich aber klar mitteilte, dass ich besser für mich sorgen sollte. Ein Personal Trainer wäre cool, aber das ist mir zu teuer und ich weiß zudem genau, dass ich das nicht durchhalte. Dafür habe ich schon zu viele Fitnessstudios verschlissen. Es brauchte etwas anderes. Das nächste und für mich nahe liegende war: Eine Smart Watch. 

Das ist etwas, was mir entgegen kommt. Es verbindet sich mit dem Job, mit der Frau, die digitale Gesundheit im Fokus hat und ab und an erklärt, was an sich schon spannend ist. 

Und dann eben in Verbindung mit dem Smartphone, meinem Zweitgehirn, das fand ich cool. Und in Pandemiezeiten ist das nicht die schlechteste Idee, denke ich. Weil das Ansteckungsrisiko ausgeschaltet ist. Auch wenn ich derzeit nicht in die Hochrisikogruppe falle, ist es mir dennoch wichtig, vorsichtig und umsichtig zu handeln. 

Das Herzblatt lachte sich übrigens eins, weil er sich noch an Zeiten erinnern kann, in denen ich solchen "modernen" Innovationen wie #Neuland gegenüberstand und mich bei Word schon endlos über das Glump aufregen konnte und er mir das erklären musste. Heute erkläre ich ihm die Dinge und digitalisiere den Mann nebst seinem nicht digital affinen Hausarzt, der sein Fax leidenschaftlich zu benutzen scheint. 

Aber zurück zu mir: Ich stiefelte also los und buchte mir einen Termin im Geschäft zur Beratung. Nur zur Beratung. Versteht sich. Und um mich zu informieren. Versteht sich auch oder? Heraus kam ich mit meiner Smartwatch, wie solls auch anders sein. Es war ja eigentlich beschlossen und warum sollte ich zögern? So habe ich seit 10 Wochen meinen Trainingspartner am Handgelenk. Es war am Anfang seltsam, weil ich meinen geliebten und etwas sperrigen Chronographen eintauschte, gegen etwas Flaches, mit Sensoren und der Vernetzung. Aber es hilft. Ich schließe meine Kringel regelmäßig, bewege mich mehr und gehe mindestens jeden 2 Tag mehr als 2 km spazieren. Und dass das Herzblatt mit muss ist klar oder? Der ist nämlich auch ein ähnlich fauler Sack.

Darauf hingewiesen zu werden, dass ich mal aufstehen könnte um meine Beine zu schütteln und die Blutzirkulation anzuregen, sich zu dehnen, finde ich echt angenehm. Man glaubt ja gar nicht wie sehr man in der Onlinemeetingwelt versinken kann. 

Der Effekt? 

Ist positiv, ich wetze meine 2 km jetzt schon schneller, meine Kondition verbessert sich stetig, ich verbrauche mehr Kalorien (das kleine Biest am Handgelenk ist da ja schon recht forsch am Erhöhen) und meine Jeans fangen an, lockerer zu sitzen. Ich bin beweglicher und freue mich darüber, es tut mir gut. Mein Ruhepuls ist viel besser, was durch regelmäßige Atemübungen kommt, bei denen ich prima runterkomme. Kurze kleine Happen, die immer gehen und helfen. Auch um konzentriert zu bleiben und kreativ zu arbeiten.

Auch meine Schlafgewohnheiten haben sich verbessert. Ich schlafe fast durch und das ist ein Fortschritt. Vor einigen Monaten war ich echt im Eimer. Da war um 3 Uhr die Nacht vorbei und das war auf Dauer echt übel. Ich fühlte mich wie gekotzt, musste aber meine Sachen machen und den Job erledigen. Und das ist nicht nett, wenn man sehr kurze Nächte erlebt. Auch so etwas, was belastend ohne Ende für mich war. Was man auch über die Fatigue sagen kann, sie hat sich reduziert und das fühlt sich echt gut an. 

Sicherheitshalber habe ich auch die Pausensnacks für Onlinemeetings neu arrangiert. Wenn ich Kekse will, muss ich aufstehen. Manchmal ärgert mich das, aber was soll ich tun, ich kann schlecht im Meeting aufstehen und sagen: Ich geh mal auf nen Keks. Also haben wir dem auch Einhalt geboten und es wirkt, Kekse muss ich mir quasi verdienen ;-). 

So gesehen, jep, meine persönliche Digitalisierung wirkt positiv und hilft mir, mich besser zu fühlen. Ich baue meine Kondition auf und ich stricke seit Wochen wieder auf dem Sofa und sacke nicht wie ein fauler Sack in mich zusammen. Mir ist schon klar, eine Smartwatch ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluß und einen Arzt ersetzt das gute Stück auch nicht. Aber zu wissen, dass ich etwas habe, das mir hilft, aktiv und positiv auf mein Verhalten und meine Gesundheit einzuwirken und das auch zu spüren, wahrzunehmen und sich daran erfreuen zu können, ist eine gute Sache. 

Ach ja, was die Daten betrifft, klar, die landen auf einem Server, das war mir aber bewusst, als ich das Teil anschaffte. Ehrlich gesagt, es ist für mich zweitrangig solange ich meine Gesundheit positiv beeinflusse und etwas für mich tue. 

Wie ich die ermittelten Werte jetzt dann in eine ePA übertragen könnte, um eine komplette Datensammlung aufzubauen, ist mir noch nicht klar, ich gehe aber davon aus, dass sich das ergibt. Vielleicht nächstes Jahr, wenn die ePA kommt. 

Aber das ist eine andere Geschichte. Fürs Erste bin ich froh, endlich eine vernünftige Lösung zu haben, die mir hilft, meine Energie gut zu verwalten, aktiver zu sein und Spaß zu haben. Denn das Dingsda an meinem Handgelenk fordert mich auch heraus. Und ich bin meistens Sieger. Weil aktiv werden muss ich am Ende schon selbst, das nimmt mir das kleine Ding am Handgelenk ja nicht ab. 

Es bleibt also eines: Jetzt dran bleiben! 

Was macht Ihr, um aktiv zu bleiben? 

Liebe Grüße

Birgit 


Text: Birgit Bauer / Manufaktur für Antworten UG 

Bilder: 

Pixabay.com / Pexels.com 

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