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Donnerstag, 24. Dezember 2020

Weihnachtsgedanken - übers Hadern!


Ich muss nochmal auf das Buch zurückkommen. Ihr wißt, "Weihnachtshaus" von Zsusza Bánk. 

Wie ich im Text zum vierten Advent schon sagte, das Buch erzählt eine Geschichte, die wahrlich ohne Pandemie ist, aber von Krisen erzählt, von Schicksalen und wie man sich irgendwie weiter bewegt, weiter lebt. Trotz Krisenfall. 

Das Buch zu lesen hat mich ehrlich gesagt auch ein bisschen aus der Krise gezogen. Die hatte ich nämlich ziemlich heftig. Es war eine depressive Phase, die mir nicht gut tat und die ich lange verdrängt habe. Ich habe, nicht wie sonst, gar nicht darüber gesprochen. Es hingenommen, auf mich wirken lassen und je länger ich in den vergangenen Wochen haderte, damit und der Situation im Allgemeinen, desto klarer wurde mich, dass Hadern auch kein Mittel ist. 

Sonntag, 20. Dezember 2020

Adventsgedanken zum 4. Advent - Lasst uns Weihnachten feiern!

Provokant? Vielleicht. 

Diesen Satz las ich letzte Woche in einem Buch von Zsuzsa Bank. Es heißt "Weihnachtshaus". Es ist eine Weihnachtsgeschichte. Eine, die man gerne liest, die einen ein bisschen ins Wehmütige treibt, ins Dankbar und in die Erinnerung. Es geht ums Hadern, darum, dass man Weihnachten eigentlich nicht feiern will und doch muss. Irgendwie. Und nicht weiß wie. 

Weil zwischen Weihnachten und der Person das Hadern steht. Gräßlich grau, frustriert und traurig. 

Aber da ist die andere Seite. Die, die am Ende stärker ist. Die das Hadern vertreibt. Schritt für Schritt, nie ganz vollständig aber so, dass Weihnachten kommen kann. Einzug hält in eine Welt die ein wenig grau nebelig ist. Voller Trauer, was verständlich ist und voller "Ich weiß nicht wie". 

Sonntag, 13. Dezember 2020

Adventsgedanken zum 3. Advent - Zeit ... und Plätzchen mit hygge!

 


Es war vergangene Woche oder so. Die Hiobsbotschaft des Tages: Entweder werden Plätzchen rationiert oder es wird nochmal gebacken. Der Bestand war auf ein bedenklich geringes Level gesunken. 

An sich kein Thema, erst mal. Aber es kam die Frage auf, warum die Plätzchen so schnell so wenig waren. man könnte jetzt sagen, wir haben sie gegessen. Was im Prinzip auch stimmt. Aber in all den Jahren, in denen ich Plätzchen backe, kam das noch nie vor. Sie reichten immer bis zum neuen Jahr. 

Ich grübelte ein bisschen, während ich eines der fast letzten Plätzchen knabberte und kam drauf: Wir haben mehr Zeit. Vergangenes Jahr war ich traurig, ich war so viel unterwegs und hatte kaum Zeit überhaupt Plätzchen zu backen. Ich schaffte es aber und war zufrieden mit der Menge und dem Ergebnis. Als ich im Januar die Dosen alle wieder aufräumte und mich darüber freute, dass nur ganz wenige kleine Plätzchen übrig waren, notierte ich mir im Geiste, dass ich mir diesen Dezember mehr Zeit für Plätzchen nehmen wollte. Überhaupt mehr Zeit für Weihnachten und den Advent. 

Sonntag, 29. November 2020

Adventsgedanken ... vom Luxusproblem in die staade Zeit!

Ihr Lieben, 

Ich könnte Euch jetzt recht froh einen schönen ersten Advent wünschen und das die nächsten Sonntage wiederholen. Aber hey, es ist Zeit für Gedanken. Solche, die einem eben an einem Sonntag so in den Sinn kommen. 

Vor einer guten Stunde bin ich aufgewacht und es wäre sinnlos zu leugnen, dass ich nicht mehr im Bett liege. 

Notebook sei Dank schreibe ich von dort, wo mir gerade was einfällt und die Sonne kommen zu sehen, zu beobachten wie sie nach über einer Woche im Hochnebel selbigen endlich wegschmilzt, während ich noch im Warmen kuschle, die Stille zu genießen ist großartig. Im Haus herrscht Ruhe und auch auf der Straße ist so gut wie nichts los. Es wirkt, als wäre die Welt langsam im Winterschlaf und müsste sich ausruhen von all den anstrengenden Monaten. So wie wir alle oder? Wir sind alle ein wenig erschöpft und viele sehnen sich nach ein wenig freier und ruhiger Zeit. Und dafür ist der Advent doch wohl die beste Gelegenheit. Vor allem dieser. 

Sonntag, 23. Dezember 2018

Das Leben an sich ..... zum 4. Advent ... und ein bisschen Fräulein Trulla!



Es ist doch so, das Leben geht weiter. Irgendwie. Heißt es. Und irgendwie ist es schon so. Auch nach einer Diagnose wie MS. Ich kann mich noch erinnern, ich dachte mir damals, dass es doch schon schwierig genug wäre, dieses Leben.
Und dann das! Diese Diagnose, die einem immer ein wenig Freiraum in Sachen Interpretation lässt, weil man ja so gut wie nie vorhersagen kann, was so passieren wird.

Das Leben ändert sich schlagartig. Speziell wenn man mit einem Fräulein Trulla lebt. Wir ringen ständig darum, wer hier was sagen darf und meistens gewinne ich. Ich bin ja der Meinung, sie hat genug mit meinem Leben zu tun.

Sie behauptet, es wäre ihre Aufgabe mich zu stören, oder mein Leben, was ich ja gar nicht so sehe. "Frau Bauer, sie verstehen das nicht", moniert sie dann und ihr gestärktes Spitzenkrägelchen erbebt erfurchtsvoll an ihrem dünnen Hals, bevor sie mit fürnehm gespreiztem kleinen Finger zur Erklärung ansetzt. "Ich habe den höheren Abschluss für professionelle Trullas erworben und meine Aufgabe ist es, ihnen klar zu machen, was das Leben ihnen nun vorgibt!"

Ich weiß, sie hätte gerne eine "brave" Patientin, die sich voll und ganz ihrer Fuchtel hingibt. Kann sie vergessen.

Als sie in mein Leben kam, stülpte sie es gründlich um. Aber sie scheiterte auch an mir. Denn ich war nicht bereit, nunmehr als reduziertes Bündel wasweißich auf dem Sofa zu verharren und dieses, mein Leben so an mir vorbeiziehen zu lassen. Warum auch? Für mich gab und gibt es keinen Sinn, einfach so abzuwarten und nur noch Patientin zu sein. Wer mich kennt, der weiß, dass sich das nicht vereinbaren lässt, sondern dass ich mir neue Wege suche und zur Not eine Revolution ausrufe.



Zugegeben, gelernt hab ich viel und einfach war oft anders. Ehrlich jetzt, man kann auch viel Scheiße erleben, wenn man in so einen Lernprozess einsteigt. Aber man kann auch viel mitnehmen.
Was ich gelernt habe? Ich kann spontan etwas nicht tun, obwohl ich es tun wollte und es auch so annehmen. Aber wenn mir die Energie fehlt, ist es halt so.

Das "Nein" ist mein bester Freund geworden, der mich zwar unbequem gemacht hat aber auch hilft, mich vor Dingen zu bewahren, die nicht gut für mich sind. Energievampire von wirklich wohlmeinenden Menschen zu unterscheiden und erstere aber ganz schnell aus meinem Leben schmeißen, kann ich auch. Ich bin konsequenter geworden, was mein Leben betrifft und das, was damit abgeht oder was andere meinen abgehen lassen zu müssen.

Dieses Bewusstsein tut mir gut. Mittlerweile glaube ich auch, dass wir Menschen nicht selten solche Ohrfeigen vom Leben benötigen, um vielleicht auch mit uns bewusster und pfleglicher umzugehen. Wie oft rauscht das Leben an uns vorbei oder wie oft tun wir Dinge, die wir nur tun, weil wir so beliebter sein könnten? Oder bequemer?

Das Leben ist wie es ist. Es ist wohl ein ständiger Veränderungsprozess und manchmal ist es schwierig, sich diesen Strömungen hinzugeben und darauf zu vertrauen, dass sich irgendwie alles irgendwann regeln wird. Auch dieses Vertrauen habe ich gelernt. Hatte ich vorher nicht so, ich wollte immer alles ändern. Heute nehme ich viel so wie es ist und bleibe gelassen und vertraue darauf, dass das was da passiert, sich regelt. Irgendwie. Und dann mache ich das Beste draus. Oder versuche es zumindest.

Das Leben an sich ist nicht immer einfach. Auch meins nicht und ja, ich fluche auch ab und an über das, was so passiert. Aber das Leben an sich ist, so finde ich, es wert gelebt zu werden, nicht abgewartet. Oder so. Deshalb mag ich es. Mein Leben. Meistens. Und bin auch dankbar für das, was es mir gibt und was ich draus machen kann. Auch mit MS.

Oder gerade deshalb? Wer weiß. :-)



Liebe lebhafte Grüße und ich wünsche Euch einen wundervollen 4. Advent!

Birgit


Text: Birgit Bauer
Bilder: pixabay.com

Sonntag, 9. Dezember 2018

Ein Stück Glück .... 2. Advent



Heute Nacht war ich eine Weile schlaflos. Im Moment beschäftigen mich viele Dinge und ich bin immer noch nachdenklich. Was aber auch sein Gutes hat, denn so arbeitet man auf, schafft Freiräume im Gehirn und ich merke deutlich, dass mir das gut tut.
Als ich heute Nacht eine Dokumentation über "Glück" sah, in der auch die Rede davon war, dass man an einigen Schulen "Glück" als Schulfach einführt, um die gängigen Begriffe, die viele mit Glück verbinden, für Schüler (meist Teenager) begreiflich zu machen, fing auch ich an, über Glück nachzudenken.

Glück, so hörte ich im Beitrag, wird oft mit Familie, Kinder wenn es jüngere Frauen sind, ich bin da schon raus, einem gewissen Wohlstand und auch Gesundheit verbunden. Wäre ein Faktor weg, so eine Meinung in der Sendung, wäre das Glück umperfekt, unvollständig.

Ist also, weil ich MS an der Backe habe, mein Glück reduziert, gar umperfekt? Oder gar ganz weg? Kann Glück jemals perfekt sein? Wo wir Menschen schon nicht perfekt sind? Gut wir streben nach Perfektion, aber ernsthaft: Brauchen wir das? Und dann auch noch in Sachen "Glück"?

Mir ging dabei etwas durch den Kopf, ein Erinnerungsflash der unangenehmen Sorte. Als ich die Diagnose vor fast 14 Jahren bekam, bekam ich - wir hatten das ja schon - jede Menge Mitleid. Man attestierte mir falsche Dinge wie die drohende Entmündigung weil ich es ja an den Nerven hatte, Unfähigkeit fürs Leben und damit oft auch Glücklosigkeit. Man sagte mir auch, meine nähere Umwelt wäre gestraft mit meiner MS. Obwohl sie keine MS hat, sondern ich.

Nicht schön und etwas, das nicht unbedingt glücklich macht oder? Wenn dir Leute, die per se schon eine gewisse Nähe haben und von denen du glaubst, dass sie zu dir halten, auch in Zeiten, in denen es echt dick kommt, sowas gegen den Latz hauen. Es vermittelt einem, man hätte das Glück tatsächlich verloren.

Damals hatte ich lange darüber nachgedacht, was jetzt mit meinem persönlichen Stück Glück wäre. Und wie es wohl sein könnte, trotz der MS ein glücklicher und zufriedener Mensch zu sein. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstand, dass Glück nicht unbedingt immer von der totalen perfekten Gesundheit abhängt. Glück oder die Definition dafür, verändert sich. Passt sich vielleicht auch ein bisschen an. Eben so, wie man sich selbst mit einer neuen Situation arrangiert.
Etwas, das ich gut finde, denn nur weil ich MS habe, bin ich nicht glücklos. Allerdings braucht es einen Moment, bis man das versteht und sich auf die Suche nach dem Stück Glück macht, das zu einem passt.

Es ist ein Prozess des Verstehens und des Sehens. Das bedingt, dass man verweilt, sich Zeit nimmt und beobachtet. Und ich glaube auch, dass eine gesunde Portion Mut, Optimismus und Resilienz dazu gehört, um das eigene Glück zu definieren. Es ist ein Lernprozess. Aber ein guter, wenngleich nicht immer einfach. Hier sortiert sich auch die Umwelt, die man hat, besonders die Menschen. Die, die einem das Glück von Anfang an absprechen, sind nicht selten solche, die innerlich erstarrt sind und denen der Mut fehlt, das unperfekte Stück Glück zu finden und anzunehmen. Weil es oft schon reicht. Sie können nicht anders. Und sind am Ende die, die gehen, weil sie es nicht ertragen, wenn man sich selbst auf die Suche macht, weil man im tiefsten Inneren weiß und daran glaubt, dass da was ist. Etwas Gutes.

Wenn man mich heute fragt, was für mich Glück ist, dann ist es für mich das Leben, das ich habe. Ich lebe mit MS aber ich bin auch zufrieden. Dankbar. Glück ist für mich nicht unbedingt Gesundheit, man kann mir das wünschen, aber letztlich bin ich krank. Das ist Fakt.

Glück ist aber für mich, einen Mann an meiner Seite zu haben, der mich versteht, wenn ich mal nicht so kann oder wenn ich ihm wie gestern, als wir eigentlich ins Kino wollten erkläre, dass es viel besser ist auf dem Sofa zu kuscheln  anstatt zu Fuß durch den Sturm ins Dorfkino zu wandern. Er versteht auch, wenn ich meine Ruhe möchte, eine Runde Stricken und Kitschserien brauche, um mich zu entspannen und hört mir zu, wenn mein Gehirn wieder einmal von Ideen überschwappt wie eine zu volle Regentonne und ich mich nicht sortiert kriege. Passiert mir Chaoten schon mal.
Glück ist für mich, gutes Essen zu haben und kochen zu können, Glück ist der Kater, das Mäxchen, der aus dem Tierheim kam, sein Glück bei uns suchte und fand.
Glück ist einfach wie heute hier zu sitzen und das mal sagen zu können oder später bei Tee und Plätzchen den Nachmittag zu genießen. Glück ist auch, einige wenige Freunde und Menschen zu haben, die mich verstehen und für die das Fräulein Trulla keine Rolle spielt. Solche, die mir einfach so helfen, die mich in Projekten unterstützen oder die einfach als Ratgeber, Erdende da sind oder solche, mit denen ich abblödeln kann.


Das ist mein persönliches Stück Glück und es ist ein kleiner Schatz, es sind Glücksmomente, die ich bewusst sammle und an die ich mich, sei es mit einem Bild, einem Knäuel Wolle oder einem Andenken, erinnere, wenn ich mich schlecht fühle. Glück ist eigentlich klein, oder kann so klein sein, sehen muss man es aber auch, wahrnehmen und annehmen.

Ich gehe davon aus, dass jeder so seine eigene Definition von Glück hat und zugegeben, oft sind es nur kleine Dinge, die glücklich machen und die in diesen Momenten unheimlich groß sind. Mein persönlicher Glücksmoment diese Woche war die Landung am Flughafen München. Denn es war mein letzter Flug für dieses Jahr und das Gefühl war wunderbar. Heimkommen, verweilen, nachdenken und einfach Zuhause leben und für meine kleine Familie sorgen zu können, das war und ist im Moment mein Glück.

Was ist Euer Stück Glück?

Einen schönen 2. Advent wünsche ich Euch!

Birgit


Bilder: Birgit und pixabay.com
Text: Birgit Bauer