Dienstag, 19. Mai 2020

Es gibt sie, die guten Seiten .... Pudelwohlgefühl ...


Ich schrieb es ja schon, ich bin irgendwie angekommen. In "new normal". Ob es eine Endstation ist, wird sich zeigen, vielleicht ist es ja auch eine Station dazwischen.

In den vergangenen Wochen hörte und las man viel und es gab Zeiten, in denen war ich müde, ob der Botschaften jeglicher Art. Ich wollte nichts mehr hören und war gestresst. Auch das Fräulein Trulla zeigte sich in unterschiedlichen Reaktionen und wollte mitreden. Es war Zeit, das zu regeln und ich habs in den Griff gekriegt. Jetzt ist sie da wo sie hingehört. Auf der Hausbank draußen.

Es ist eine bewegte Zeit, eine, in der vieles anders, seltsam ist und doch auch eine gute Zeit. Denn nicht alles ist schlecht, oft passieren Dinge, die gut sind. Auch jetzt. Als ich am Sonntag twitterte, dass ich mich pudelwohl fühle und eigentlich auch einige Dinge erlebte in den vergangenen Wochen, die gut waren, fragte ich auch, ob ich darüber schreiben soll.

Die Antwort war klar. Also tue ich es.
Ich bin generell jemand, der grundsätzlich über eine optimistische Einstellung verfügt und ich mag auch ein halbvolles Glas, wenn nichts anderes da ist. Wenn andere panisch werden, bleibe ich einen Moment still stehen und schaue mir an, was da passiert und versuche, mir eine umfassende Meinung zu bilden.

Über die Jahre mit dem Fräulein Trulla habe ich auch gelernt, viele Dinge nicht so dramatisch zu nehmen, sondern Lösungen zu finden, die für mich machbar sind. Meistens bleibe ich entspannt und was ich immer versuche ist eins: Das Gute im Schlechten zu sehen.

Was zugegebenermaßen nicht so einfach war, als das mit Corona anfing. Da war nichts mehr gut. Oder derlei. Aber dennoch, so ausgebremst ich mich in den ersten zwei Wochen fühlte, so gut tat es mir. Es kehrte Ruhe ein. Mein ach so hektisches Leben tuckerte auf einmal gemütlich wie ein Traktor über die Strassen und es war Zeit um sich umzusehen. Meistens jedenfalls. Es gab und gibt auch die Tage, an denen ich von einem Zoom zum nächsten Go To und von dort aus ins nächste Team latsche um mich zu besprechen. Was nicht einfach ist, denn es ist anstrengend.

Der Traktor aber bleibt seither. Wir tuckern viel öfter gemütlich dahin, es gibt Zeit für den Blick auf die kleinen Dinge und das Blümchen am Wegesrand. Ich bin viel spazieren gegangen und habe meine Wohnsiedlung neu entdeckt, kleine Schätze gefunden, die ich gerne besuche und die zu Lieblingsplätzen geworden sind. Neue Gerichte sind in unseren Speiseplan gezogen, einfach so und völlig unbemerkt und wir genießen das. Ihr wißt, Herzblatt genießt gerne. ;-)

Ich nehme mir Zeit für Dinge und schätze das, was ich habe ungemein und freue mich sehr darüber, auch längst eingebuddelte Talente und Fähigkeiten aus der Versenkung zu holen. Wie zum Beispiel wieder anzufangen mit Nähen. Ich bin wahrlich kein Profi und habe ein Kurvenproblem, aber ich habe die Grundkenntnisse und meine Kreativität kombiniert und übe nun wieder.

Es ist eine Mischung aus Demut, Dankbarkeit und ein Pudelwohlgefühl, das sich seit einiger Zeit in mir breit macht. Es mag sein, dass ich in einer kleinen Blase lebe, aber ich mag sie. E

s ist friedlich in ihr und weniger aggressiv. Sie lässt mich gut leben und verbreitet eine positive Grundeinstellung, die ich sehr mag. Sie hat meine Perspektive verändert und das, was ich mache, bekommt jetzt wieder die Zeit, die nötig ist. Sorgfalt und Achtsamkeit sind zurück, sie waren ab und an verloren gegangen, in den Zeiten von höher, schneller oder weiter.

Auch für mich hat sich Einiges verändert, ich ernähre mich wieder gesünder, finde zurück in den Schlaf und auch mein Körper fühlt sich besser an. Die Symptome haben sich zurück gezogen, ich fühle mich stabil und gut in meiner Haut.

Corona hat viel Kummer, Streit, Aggression und Panik verbreitet, das ist keine Frage. Aber am Ende ist da noch etwas anderes, das es wert ist, betrachtet zu werden. Weil es dann eben auch das Gute ist, das sich seinen Platz erkämpfen will bei uns.

Hier hat es ein Plätzchen gefunden, sitzt gemeinsam mit dem Pudelwohlgefühl neben mir und lächelt still vor sich hin und holt mich dann ab, wenns mal wieder ein bisschen Stress gibt.

Welche guten Seiten erlebt Ihr im Moment?

Neugierige Grüße

Birgit





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