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Mittwoch, 21. April 2021

Fräulein Trullas Kommentar - Über Patienten!

Werte Leserschaft! 

Es ist eine ganze Weile her, dass Sie von mir hörten. Ich das hoch angesehene Fräulein Trulla habe ein nicht so einfaches Leben mit der Bauer. Das wissen Sie ja. Dazu kommt, dass Sie mich nicht mehr ins Haus lässt und damit von der ach so modernen Welt abschirmt. Sie sagt, solange ich weder geimpft noch regelmäßig getestet bin, darf ich nicht rein. Wegen dieses Virus. Sagt sie. Und ich habe den Verdacht, ihr fällt etwas Neues ein, wenn das Virus endlich ausgereist ist. 

Man muss ja sagen, das Virus ist hartnäckig. Schlimmer als wir Fräulein Trullas, möchte ich behaupten. Wir gehen gesittet vor, wir haben Anstand und Manieren und wissen uns erstklassig zu benehmen, aber dieser Zeitgenosse ist, sagen wir speziell, er steht nicht zu sich. Mutiert und versucht immer wieder Schlupflöcher zu finden. Gut, das tun wir auch, aber am Ende agieren wir dezent, subtil und unauffällig. 

Etwas was die Bauer auch nicht mag, aber dieses ungehobelte Igelköpfchen ist unerträglich, das gebe sogar ich zu, es stiehlt mir nämlich die Show. Und das ist etwas, was uns Absolventinnen der Akademie für höhere Trullas überhaupt nicht zusagt. 

Daher sitze ich draußen vor der Türe und warte. Auf Gelegenheiten. Auf die Möglichkeit, die Bauer wieder zur Patientin zu machen. Als Mensch mag ich sie nicht. 

Sie sagt das immer: Sie ist keine Patientin. Per se nicht. Sie schaut jedes Mal, wenn jemand sie als "Patientin" bezeichnet irritiert bis angewidert und hat ab und an sogar diesen Killerblick wenn sie extrem davon genervt ist. 

Sie sagt immer, solange sie bei keinem Arzt sitzt oder im Krankenhaus liegt, ist sie keine Patientin. Sondern ein Mensch der mit MS lebt. Was mir nicht gefällt, wenn man mich als MS bezeichnet, bekomme ich diesen speziellen Blick. Und möchte den Menschen dann gehörig auf die Nerven gehen. Lästig werden und mit ihren Nerven spielen. Nur ein bisschen, damit sie den Unterschied erkennen. Ich bin ein Fräulein Trulla und möchte so betrachtet werden. So wie die Bauer als Mensch, sogar als Frau. Weil sie das zuerst ist. Sagt sie. Und regt sich fürchterlich auf, wenn ihr wieder einer auf die "Patientische" kommt. 

Sie sagt, Patient stigmatisiert zu oft, erregt Mitleid, wo keines nötig ist. "Ich bin schon genug geplagt mit dir", sagt sie mir ständig und macht weiter. Als Mensch. Ist aber so freundlich, mich als Fräulein Trulla zu bezeichnen. "Das nimmt den Menschen den Grusel vor dir!", sagt sie mir dann und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob sie das jetzt nett meint. 

Ich glaube ja nicht, aber allenfalls ist es mir lieber als nur als "MS" bezeichnet zu werden. Das ist so statisch, und ja, hier hat die Bauer absolut Recht: gruselig und stigmatisierend. Als ob ich so ein Scheusal wäre, also bitte! 

Denn im Leben bin ich das Fräulein Trulla. So wie die Bauer eben ein Mensch ist. 

Wir sind nicht MS und Patientin. Da ist ein Unterschied, denn am Ende sind wir mehr als nur eine schnöde Erkrankung und Patient. Wir sind die Summe unserer Eigenschaften, die mit MS und Patientin nicht selten einfach so vergessen werden. Weil die Begriffe uns bei vielen Menschen reduzieren auf etwas, das wir nicht sind. 

Und wer wird schon gerne vergessen? Oder auf etwas reduziert? Sie? Ich glaube nicht. 

In diesem Sinne, bitte bleiben Sie mir gewogen, auch wenn wir nur selten voneinander hören, weil ich auf der Hausbank sitzen muss, weil es keine Tests für Fräulein Trullas gibt. Leider. 

Bleiben Sie dennoch gesund und munter, denn sobald ich die Möglichkeit habe, melde ich mich wieder! 

Ihr Fräulein Trulla



Zur Erklärung: Das Fräulein Trulla kam mit der Diagnose MS (sorry wertes Fräulein) in mein Leben und wurde über die Zeit eine Figur, die es den Menschen erleichtert, darüber zu diskutieren, was sie bewirkt. Sie lebt mit mir so wie ich mit ihr lebe und im Moment kommen wir gut klar. 

Wir sind uns eher selten einig, deshalb tritt sie im Moment auch nur selten in Erscheinung, aber in einem Punkt sind wir es. Wir sind das Fräulein Trulla und ich, Mensch, Birgit. Und dann agieren wir als Team.

 ;-) Sollte Euch das Fräulein über den Weg laufen, schenkt ihr ein bisschen Aufmerksamkeit, einen Kommentar und ein freundliches Wort. Sie kann es brauchen, das kleine Luder! 


Bild: Gezeichnet von Marion Stein! 

Freitag, 31. Juli 2020

Gestatten: Bergziege - Fräulein Trullas Kommentar in Sachen Berge

Werte Leserschaft, 

ich bin zurück. Also mehr oder weniger. Sie wissen schon, die Bank vor dem Haus wurde über die Jahre zu meiner Zentrale, da die Bauer leider keinen Sinn dafür hat, mir ein gepflegtes und angemessenes Quartier anzubieten. Sogar der hier residierende Kater darf aufs Sofa. 

Aber nun gut. Wir waren in den Bergen. Sie hat mich einfach mitgeschleppt. Sie wissen schon, wo sie ist, muss ich hin. Und somit schleifte sie mich über Hügel, eroberte Gipfelkreuze, schubste mich in diverse Kuhfladen und derlei. Wir, also ich, stolperte über Stock und Stein, fror mir am Gipfel die Glieder blau und schnatterte vor Kälte als wir auf einmal in ein Unwetter kamen.


"Das ist so in den Bergen olle Trulla", sagte die Bauer zu mir, als ich einen Einspruch wagte und setzte nach: "Mit den Latschen und deinem Spitzenkrägelchen kommst du hier nicht weit, hättest du mal nachdenken müssen!" 

Danach ging sie weiter. Mit Wanderstöcken, Bergstiefeln und derlei. Weil das dazu gehört. Sagt sie. 

Und ich? Ich war dagegen. Ich bin seit Jahren dagegen, weil wir dort im gehobenen Institut für gehobene Trullas doch lernten, dass sportliche Betätigung so gar nichts ist für eine wie die Bauer. 

Aber, auch hier klärte sie mich auf: "Sport ist wichtig für mich, Wandern hilft mir, die Beine in Schwung zu halten und wenn du nicht mitkommst, bleibst du da übrigens auch deine blöde Freundin Fräulein Fatigue kriegt man damit besser geregelt!" und eroberte den nächsten Berg. Daneben warf sie mir vor, ich wäre veraltet und klärte mich auf, dass Sport bei MS durchaus hilfreich und wichtig ist, um zum einen die körperliche Aktivität zu erhalten und zum anderen gute Laune zu kriegen. Mehr zu MS und Sport!


Nun ja, gute Laune? Beim Wandern? Sie ist eine ausgesprochene Bergziege, sagt die Bauer. Und hat leider Recht. Eifrig packt sie ihren Rucksack, cremt sich mit Sonnencreme ein, füllt ihre Wasserflasche und schon gehts los. Sie meint, die Berge machen die Gedanken frei, lassen sie laufen und der stetig regelmäßige Schritt lüftet ihr Gehirn. So ein Blödsinn, ich pruste den Berg hinauf, komme nicht nach und sie? Stapft unverdrossen weiter. Bis nach oben. Dort, wo es die Brettljause gibt. Sagt sie und strebt weiter. Langsam, gemächlich, lässt sich überholen, macht Trinkpausen und schert sich nicht um die Zeit. In den Bergen regiert die Zeitlosigkeit, der Weg ist das Ziel und wenns länger dauert, ist das eben so. Sagt auch die Bauer, die lange schon nicht mehr so schnell wie andere kann, es aber immer schafft. Und das ist ärgerlich für mich und meine Bilanz. 



Die Bauer liebt die Berge, ich auch. Von unten. Sie zu betrachten ist wirklich schön, aber sie zu besteigen? Niemals. Man stelle sich vor, die Wasserwelle leidet, man erhitzt sich ja, die Milch ist zu fett und es gibt Bergschnaps, keinen Likör. 

Und als ich dann zwischen Kühen auf einem Waldweg die Richtung verlor, ließ sie mich zurück. Sie vermisste mich nicht mal. Stellen Sie sich das vor? Mich, das werte Fräulein Trulla, vermisst keiner. 
Eine Schande ist das. 
Dabei kann ich nichts dafür, fürs Wandern bin ich nicht gebaut, ich habe quasi keinerlei Anlagen dafür und in unseren Kursen wurde das nicht unterrichtet. 

Und Sie können sich sicherlich vorstellen, dass Bergziege Bauer da Gegenargumente hat oder? Wie immer. Sie weiß es besser, als ob sie ich wäre. Ich habe ja den Verdacht, dass sie mich beobachtet, Buch über mich führt und dann bei ihren Ärzten petzt. Gegenstrategien findet und umsetzt und echt jetzt: Darin wird sie immer besser. Was sich in meinen Berichten nicht gut macht. Aber dafür werde ich noch eine Strategie entwickeln. So geht das nicht. 


Eine Wasserratte wird sie nie werden, auch wenn es wohlmeinende Menschen schon probiert haben. Sie mag Wasser, keine Frage, aber ein Berg? Der ist viel besser, sagt sie. Und schwingt bedrohlich ihre superleichten Wanderstöcke. Ihre Zweitbeine nennt sie die Teile und sie sind immer dabei. Spitz sind die auch. 

Und ich denke mir, welches Übel wohl schlimmer ist. Am Ende brauche ich Schwimmflügel und eine Schwimmweste. Denn auf einem Boot würde sie mich wohl über das Geländer werfen. Oder? 

Verzweifelt, 

Fräulein Trulla


Text und Bilder? Birgit Bauer :-) Und das imaginäre Fräulein Trulla versteht sich. 


Dienstag, 31. Dezember 2019

The best of phrases .... 2019



Es ist Silvester. So einer von den Tagen, die ich eigentlich an mir vorbei ziehen lasse. Ich mag den Jahreswechsel nicht. Mir wird da zuviel über Dankbarkeit, das Neue und Großartige und über den Wechsel gesprochen. Ich bin das ganze Jahr über dankbar. Über die Tage, an denen es mir schlicht gut geht, über Momente, in denen ich glücklich bin und manchmal bin ich auch demütig, wenn mir Menschen begegnen, mit denen ich ein Stück des Weges gehe und mit denen ich den berühmten roten Faden verfolge und hegen wie pflegen kann.

Selbstverständlich könnte ich jetzt über die netten Vorsätze philosophieren. Die, die ich maximal bis Anfang Februar schaffe und dann im Trubel meines Lebens irgendwo im Vorsatznirvana versenke, weil mir die Zeit fehlt, ich zuviel Termine habe, lieber die Stricknadel schwinge oder mich gerade mental in einem Projekt versenkt habe. Oder weil das Fräulein Trulla mal wieder andere Pläne hat. (Sie sitzt im Hintergrund und meckert schon mal vorsorglich über diese wie sie sagt "unpassende" Bemerkung!)

Ich schicke dem einen oder anderen Menschen über diesen Äther heute statt dessen einen Vorschlag für einen Vorsatz. Mir ist heute nach den besten Phrasen, die man mir in dem Jahr so vor den Latz knallte. Weil in den letzten Tagen zu viele davon um die Ecke kamen und ich mich, trotz aller Gleichmut und Entspannung, die ich gerade im Urlaub genieße, verärgern. Dieser Blogbeitrag ist für die, die Phrasen dreschen, Phrasenschweine füttern und vom Hörensagen nie genug bekommen, weil man das ja alles glauben kann. Und für die, die meinen, sie täten mir etwas sehr Gutes, wenn sie mir mit salbungsvoller Stimme Dinge vortragen, die mich entweder langweilen oder schlicht nerven. Weil ich sie entweder zu oft hörte oder weil sie schlicht Unsinn sind.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Fräulein Trullas Kommentar: Ausgetauscht gegen Sahnetorte!

Werte Leserschaft,

vor einigen Tagen waren die Bauer und ich unterwegs. Wir saßen an einer Kaffeetafel und wunderten uns über das eine oder andere, das selbst mein Spitzenkrägelchen, das ich extra gestärkt hatte, zum Erzittern brachte.

Die Bauer hatte mich gewarnt und hatte selbst lange darüber nachgedacht, welche Kleidung sie auswählen sollte. Für mich war klar, ein sittsamer schwarzer Rock, Strumpfhose, ein weißes, zurückhaltendes Oberteil und ein kleines, neckisches Handtäschchen sind angemessen für sie. Selbstverständlich mit sittsamen Schuhwerk. So wie ich das immer mache. Angemessen, sittsam und schön ordentlich.

Sie meinte nur: "Ja klar, dann steck ich mir noch nen Stock Duweißtschonwohin und knüpfe mir nen Dutt anstatt meiner Locken. Du spinnst Trulla, das ist dein Look, aber nicht meiner!"
Sie wäre nicht die Bauer, hätte sie nicht einen sommerlichen Look mit einem Hauch Zebra an den Schuhen gewählt und eine - wie sie sagt - vernünftige Handtasche dazu genommen.

Wir saßen also, ich sittsam, sie typisch bunt am Tisch, als die Frage an uns gerichtet wurde: Wie es ihr, also der Bauer, mit ihrer MS , also mit mir, ginge?

Die Bauer: "Och eigentlich ganz gut. Ich lasse mich aber von der MS (Sie verwendet meinen Namen nur bei Menschen, die sie mag und denen sie vertraut, sonst bleibe ich offiziell die MS) nicht unterkriegen. Dafür bin ich zu beschäftigt."

"Aha. In der Zeitung stand aber ja, dass MS ganz super laufen kann!"

"Ja, kann, aber du weißt halt auch nie, was als Nächstes kommt. oft verläuft eine MS nicht unbedingt immer sichtbar, es gibt viele Sachen, die bleiben dem Beobachter verborgen und nur wir, die wir mit MS leben, spüren sie! Ich komme zum Beispiel auch gerade aus einem Schub!"

Ich begann mich gerade in der mir zugeteilten Aufmerksamkeit zu sonnen und genoss sehr, dass sie über mich sprach, wenngleich nicht in dem Ton, der sich gehören würde. Aber man lebt ja auch von kleinen Dingen, nicht wahr?

Was aber dann passierte war nicht nett. Man hat mich abserviert. Dabei hätte ich doch so viel zu sagen gehabt. Wirklich! Über meine unsichtbaren Zeichen, die verschiedenen Formen und was ich wirklich gelernt habe.

Aber was kam war: "Die Sahnetorte schmeckt heute gut!"

Die Bauer und ich? Abgehakt. Ausgetauscht aus Desinteresse. Abserviert mit einem Stück erbärmlicher Sahnetorte.

Was passiert ist?

Die Bauer sagte es klar: "Man fragt halt. Weil es sich so gehört. Was weit von ehrlich entfernt ist und unhöflicher als einfach nicht zu fragen. Es ist offenes Desinteresse und verletzt. Und wenn du sagst, dass du gerade aus nem Schub kommst, kann das richtig schlimm sein. Das will man keinesfalls hören. Und schon gar nicht zur Sahnetorte."

Sie schaute mich an, ließ mich zum Trost sogar auf dem Rücksitz ihres Autos mitfahren und meinte: Trulla, das ist so. Sobald es kritisch oder eventuell unangenehm sein könnte, nehmen Menschen Abstand. Noch immer. Du gehörst nicht zur beliebten Sorte der chronischen Erkrankungen. Du bist ein Mysterium und sich einfach mal zu informieren, also abseits der gängigen Heile Welt Artikel der Tagespresse, die halt erscheinen, wenn Welt MS Tag ist, kommt nicht in Frage.

Und drüber reden geht nicht, das könnte Dinge hervor bringen, die nicht zur Sahnetorte passen. Weil sie vielleicht bitter sein können, sozusagen der unerwünschte Beigeschmack, den keiner will. Vor allem, wenn das Interesse nicht da ist und man nur fragt, weil man das halt so tut.

Ich war entsetzt. Mir wurde gar blümerant, brauchte ein Likörchen und Erholung.

Ich! Das werte hochvornehme Fräulein Trulla! Abserviert und ausgetauscht! Gegen eine erbärmliche Sahnetorte!

Die Bauer würde jetzt sagen: Hallo? WTF? Gehts noch?
Und sie würde eine Ansage machen. Etwas, was ich mir jetzt erlaube.
Fräulein Trullas Ansage: 

Sollten wir uns also in Zukunft begegnen, fragen Sie nur wie es uns geht, wenn Sie wirklich ersthaft interessiert an uns und unserem Wohlbefinden sind. Wenn Sie es aushalten können, mit uns über Schübe oder unsichtbare Symptome zu sprechen und Verständnis dafür haben, wenn etwas bei uns anders funktioniert als bei Ihnen. Wir begrüßen Interesse, Anteilnahme und einen wertschätzenden Austausch. Gerne auch mit Torte. Aber nicht im Austausch gegen Torte.

Mir bekommt es nicht, gegen erbärmliche Sahnetorte ausgetauscht zu werden. Als Fräulein Trulla von Welt finde ich, dass wir, also die Bauer und ich, die ehrliche Aufmerksamkeit verdient haben, die uns zusteht.

Desinteresse können Sie also behalten und wenn Sie dann noch auf Abstand bleiben, sind wir damit völlig einverstanden!

Mit besten Grüßen

Ihr Fräulein Trulla



Bild "Torte" von Manfred Richter auf Pixabay
Bild "Wut" von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay

Donnerstag, 14. Februar 2019

Über arme Schweine, Supergurus und RatSCHLÄGE


Ich. Bin. Genervt. Super. Genervt.


Ehrlich gesagt, weiß ich nicht warum, aber man hat es wieder mal auf die arme MS Sau in mir abgesehen. Derzeit gehen unzählige gute RatSCHLÄGE hier ein, unaufgefordert versteht sich und mit protzigen Heilsversprechen und derlei.

Dienstag, 22. Januar 2019

14 Jahre und kein bisschen leise - Fräulein Trullas Kommentar!

Werte Leserschaft,

ja, Sie werden es nicht glauben, aber ich bin es wirklich. Ihr Fräulein Trulla. Hat mich die Bauer doch glatt hier her gelassen. Damit ich freundlich (FREUNDLICH - sie hat es extra betont) einen kurzen Gruß sende. Weil wir ja jetzt schon 14 Jahre auf Gedeih und Verderb zusammen sind.
Ich bin ja immer freundlich. Als Absolventin der Schule für höhere Trullas bei Professor Trullerich ist das selbstverständlich für mich. Ich habe mich kurz echauffiert darüber, denn die Bauer unterstellt mir immer solche Gemeinheiten. Als ob ich ihr Schmerzen zufügen würde. Das sind Signale, Botschaften. Und sie? Unternimmt etwas dagegen. Kauft sich einen Crosstrainer und holt sich ihre Beine zurück. Sagt sie und trainiert ihre Beine und erreicht tatsächlich etwas. Dabei ist Sport doch Mord. Das wissen wir doch alle. Aber nein, die Gnädigste setzt sich durch und nun hechle ich hinterher. Denn ihre Laufstrecken werden länger.

Und sie sollte das besser wissen, denn schließlich sind wir jetzt 14 Jahre in dieser Gemeinschaft und ich erkläre ihr immer wieder geduldig, was sie zu tun und zu lassen hat. Zu meinem Leidwesen ist die Bauer aber wirklich stur und penetrant. Oft genug höre ich"Trullas müssen draußen bleiben".

Ihr Satz "Du bist unerwünscht hier eingezogen, hast dich festgefressen und kannst bleiben, ich hab mich mit dir arrangiert, aber das ist es, die Hauptrolle hier spiele ich" sagt doch alles. Dabei sollte ich die Hauptrolle spielen. Ich, die doch immer wieder direkt sagt, was los ist. Aber? Sie übersieht es. Übergeht mich und lebt. Und hat dann noch Spaß! Stellen Sie sich das vor! Sie. Hat. Spaß!!!!!! Das verstößt gegen jede Regel des Professor Trullerich. Und an diese muss man sich halten.

Neulich auch wieder. Ich habe ihr erfolgreich mit meiner Freundin Fatigue das Kino versaut. Kommt ihr Kerl, den sie "Herzblatt" nennt um die Ecke, sieht sie auf dem Sofa im Halbschlaf, meint "Oh Trullaalarm" und fängt an im Streamingprogramm den perfekten Film zu suchen, entscheidet sich für Star Wars und meint: Trulla das Imperium wird zurückschlagen. 

Zurückschlagen! Was glaubt dieser Kerl eigentlich? Ich bin gekommen um für immer zu bleiben. Und ich werde meine Rechte in diesem Haushalt waren. Darauf können sie sich verlassen. Es kann nämlich nicht sein, dass die Bauer sich nicht ordnungsgemäß und regelkonform verhält. Anstatt auf dem Sofa zu sitzen, ruhig und sittsam und meinen Ansagen zu folgen, macht sie das Gegenteil. Sie reist, spricht über mich in der Öffentlichkeit, warnt die Menschen vor mir und macht alles, was sich nicht gehört. Sie ist überhaupt nicht regelkonform und entspricht auch nicht den Erwartungen.

Ich sage Ihnen ehrlich werte Leserschaft, mein Leben wurde nicht schön. Es wurde anstrengend, mühsam und entbehrt jeder Grundlage, die das Leben einer Trulla von Welt ausmacht. Hätte ich das gewußt, hätte ich es mir mit der Laufbahn für höhere Trullas noch einmal überlegt. Aber ich kann nicht mehr zurück. Ich muss bleiben. Für immer mit der Bauer. Ist Ihnen klar, was das heißt?

Sie sagt, sie hat sich mit mir arrangiert und auch wenn sie mich bis heute nicht mag. Und da ich mich nicht abschütteln lasse, muss ich halt irgendwie mit. Rücksicht nimmt man ja auf eine gebildete Trulla nicht. Es ist ja schon ein Glück, dass sie erkannt hat, dass sie mich nicht los wird. Was sie nicht erkannt hat ist, dass man mich anders behandeln muss. Dass ich respektiert werden muss und einen gebührenden Platz in ihrem Leben wünsche. Was ich mir sonst wohin stecken kann, sagt sie, lacht dreckig und oft genug passiert es, dass mir nur eins bleibt: Abzuwarten. Draußen. In der Kälte oder im Keller, wo der Kater mir oft genug eine verpasst.

Aber ich gebe nicht auf. Irgendwann vielleicht kriege ich sie noch. Hoffe ich.

Ich hoffe wirklich, dass es Ihnen gut geht. Denn wer weiß, wann wir uns wieder lesen. So widerspenstig wie die Bauer ist, kann ein neuer Kontakt dauern ....

Beste Grüße
Ihr Fräulein Trulla!

Donnerstag, 8. März 2018

#Weltfrauentag ... über Gedanken und Zwiespälte und derlei.

Achtung: Dieser Blogpost könnte eventuell Spuren von Ironie enthalten! ;-) 

Es ist also soweit. Der Weltfrauentag ist da. Der Tag, an dem Frauen daran erinnern, dass sie weniger Geld verdienen als Männer, dass das mit der Gleichbehandlung bis heute ein Problem ist und #metoo lebt in meiner Tageszeitung hoch, neben den Damen aus der Gegend, die man beispielhaft für tolle Leistungen in Szene setzt. Alles gut und schön. Und es geht ja weiter.

Es gibt z. B. Infografiken wie diese, in der es darum geht, wie viel Frauen in Europa weniger verdienen und vieles mehr.



Donnerstag, 21. November 2013

Fräulein Trulla und ich müssen umziehen!

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einigen Tagen erreichte mich eine Nachricht von  meiner lieben Redakteurin. Das Team der Brigitte Woman hat sich entschlossen, die Blogs hier zu schließen.

Es gibt dafür wirtschaftliche Gründe, technische Fragen, die viel Aufwand erfordern und auch das Problem, der Blogpflege der Eigner. Nicht schön für Trulla und mich und .... 

Freitag, 17. Februar 2012

Fräulein Trullas Kommentar zur Woche!

Werte Leserschaft,

ich bins! Kennen Sie mich noch? Ihr Fräulein Trulla. Ich weiß, ich habe lange nicht mit Ihnen kommuniziert, aber ganz ehrlich, ich bin ja so beschäftigt.

Derzeit weile ich am Südpol und sitze fest. Eine Rückreise ist derzeit nicht möglich. Aber so wie ich die Bauer kenne, die ich neuerdings Frau Bauer nennen soll, ließ sie mich wissen, wird sie mich nicht wirklich vermissen.